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Inventar-Nr: 05243
Objekt: Stacheldraht


Stacheldraht

Das abgebildete Stück Draht ("Schutzdraht") stammt von der innerdeutschen Grenze und wurde 1989/90 von einem Mitglied des Leipziger Bürgerkomitees "sichergestellt".

Neben der Berliner Mauer symbolisiert kaum etwas die Grenzen der DDR so gut, wie Stacheldraht. Um "Republikfluchten" zu verhindern, baute die DDR ihre Staatsgrenze zu einer Hochsicherheitszone aus. 1977 war die technische Absicherung 85 Prozent realisiert: Allein an der Grenze zur Bundesrepublik gab es 870 km Grenzzaun, 271 km mit Splitter- und Erdminen und über 600 km mit Kraftfahrzeug-Sperrgräben. Die Sperranlagen um West-Berlin waren vollständig befestigt (vgl. weitere Objekte zur DDR-Grenze).

Die Grenztruppen der DDR waren mit einer Stärke von etwa 50.000 Mann die entscheidende Truppe zur Sicherung der DDR-Grenzen. Sie gingen 1961 aus der Deutschen Grenzpolizei (DGP) hervor, welche zwischenzeitlich, vom 16. Mai 1952 bis zum 1. März 1957, dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt war. Die Angehörigen der Grenztruppen hatten notfalls auch mit Schusswaffengebrauch die "Unverletztlichkeit" der Grenze sicherzustellen. Kam es zu einer Tötung eines "Republikflüchtlings" wurde der Schütze zwar ausgezeichnet und mit einer Prämie bedacht, gleichzeitig musste er sich aber auch einem Untersuchungsverfahren des MfS und der Staatsanwaltschaft stellen (vgl. weitere Objekte zu den Grenztruppen).


Sammlung: Waffen
Datierung: 1989-1990
Hersteller: unbekannt
Maße: Länge: 161 cm
Material: Metall
Farbe: grau
Verwendung: Schutz- und Sicherungsmaßnahmen





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ausgedruckt am 28.03.2024