Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 06989
Objekt: Hinweistafel


Hinweistafel zur ständigen Ausstellung "STASI - Macht und Banalität" des Bürgerkomitees Leipzig e.V. in der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke"

Die Tafel ließ das Bürgerkomitee Leipzig Mitte der 1990er Jahre für einen Werbeaufsteller anfertigen. Bis heute macht dieser Aufsteller vor dem Gebäude der ehemaligen Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS), in der "Runden Ecke", auf die Dauerausstellung "STASI - MACHT UND BANALITÄT" aufmerksam. Die Tafel besteht aus Kunststoff, die Aufschriften und das Logo sind auf Papier gedruckt, das zugeschnitten und aufgeklebt wurde. Jeweils zwei Löcher an jeder der vier Seiten dienen der Befestigung. Die Angabe "Mittwoch bis Sonntag 14-18 Uhr geöffnet" auf der Tafel hatte Gültigkeit bis Ende 1999. Im Rahmen der EXPO2000 "Leipzig. Den Wandel zeigen." wurden dann neue - bis heute geltende - Öffnungszeiten eingeführt.

Bereits im Mai 1990 konzipierte das Bürgerkomitee die weltweit erste Ausstellung über das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und präsentierte sie als temporäre Sonderschau in der Leipzig-Information. Aufgrund des enormen Besucherinteresses gab es bald Überlegungen sie in eine Dauerausstellung zu überführen. Am 31. August 1990 war es dann soweit, das Bürgerkomitee eröffnete in den original erhaltenen Räumen am authentischen Ort die Exposition "Stasi - Macht und Banalität" als ständige zeitgeschichtliche Ausstellung. Seitdem befindet sich hier die Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im Stasi-Bunker (vgl. auch zwei Tafeln die bis 1999 am Eingang des Museums hingen).

Die Exposition in der "Runden Ecke" gibt Auskunft über die Entwicklung der Staatssicherheit, ihre ideologischen Wurzeln, den inneren Aufbau des Ministeriums und die Tätigkeit von Hauptamtlichen und Inoffiziellen Mitarbeitern (IM). Sie widmet sich der Tätigkeit einzelner MfS-Abteilungen, beispielsweise der M (Postkontrolle), der 26 (Telefonüberwachung) oder der VIII (Beobachtung und Ermittlung). Zahlreiche, teils selbst entwickelte Werkzeuge und Apparaturen zeugen vom Bestreben der Staatssicherheit, die Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) möglichst flächendeckend zu überwachen. Einige der Arbeitsgegenstände, so die Geräte zum Durchleuchten und Öffnen von Briefen, der Kontrolle von Päckchen und Telegrammen, sind ausschließlich in Leipzig erhalten geblieben. Ein originalgetreuer Nachbau einer Zelle aus der ehemaligen MfS-Untersuchungshaftanstalt zeigt, wohin die Überwachungsmaßnahmen schlimmstenfalls führen konnten.


Sammlung: Sonstiges
Datierung: 1990er Jahre
Hersteller: Bürgerkomitee Leipzig, Angelika Pohler, Johannes Beleites
Maße: Länge: 112 cm; Breite: 84 cm
Material: Papier, Kunststoff
Farbe: Aufschrift: schwarz,
Tafel: weiß
Verwendung: Beschilderung, Ausstellung, Information




Jede Nutzung der Fotos, auch für private Zwecke, darf nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Bürgerkomitees Leipzig e.V. bzw. des jeweiligen Fotografen erfolgen.
ausgedruckt am 20.04.2024