Wandteppich zum 40. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik ("Alles mit dem Volk Alles durch das Volk Alles für das Volk") Dieser Wandteppich wurde 1989 zum 40. Jahrestag der DDR in der Wurzener Teppichfabrik hergestellt. Kurz nach dem Jahrestag (7. Oktober 1989) befand sich das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) bereits in Auflösung und der Teppich, der in der  Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) hing, wurde vom Bürgerkomitee Leipzig, das die BVfS am 4. Dezember 1989 besetzt hatte, sichergestellt. Der Teppich trägt unter der Abbildung eines mit Blumen und Tauben verzierten DDR-Umrisses die Aufschrift "Alles mit dem Volk, alles durch das Volk, alles für das Volk." Angesichts einer Staatsführung, die den Kontakt zum Volk zu diesem Zeitpunkt offensichtlich komplett verloren hatte, muss gerade der erste Teil dieser Losung für die Bürger selbst wie blanker Hohn geklungen haben. Der mittlere Teil der Losung behielt dagegen auch während und nach der Friedlichen Revolution seine volle Gültigkeit - wenn auch unter ganz anderen Vorzeichen, als es sich die Urheber der SED-Parolen sicher gedacht hatten. Bereits vom ersten Tag des Bestehens der kommunistischen Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und späteren DDR wurde in der Propaganda behauptet, dass es sich um ein demokratisches Gemeinwesen handele, in dem das Volk alles entscheiden könne. Wandteppiche waren in der DDR (nicht nur im MfS) eine gängige Form von Ehrengeschenken, die entweder zu besonderen Jahres- und Gedenktagen, zu Veranstaltungen oder gelegentlich auch als Auszeichnung verschenkt bzw. verliehen wurden (vgl. auch weitere Wandteppiche). Sie dienten der Dekoration von Traditionskabinetten oder Diensträumen.
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ausgedruckt am 19.04.2024 |