Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 09071
Objekt: Diktiergerät


Taschendiktiergerät Stuzzi memocord k60

Das Diktiergerät der Wiener Firma Stuzzi konnte mit einer vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) selbst entwickelten Fernbedienung und versteckten Mikrofonen (Wanzen) der westdeutschen Firma Sennheiser kombiniert werden, so dass Gespräche auch ohne Wissen des Gesprächspartners ("konspirativ") auf Kassetten mitgeschnitten werden konnten. Mit der Fernbedienung in der Tasche und der als Füllfederhalter getarnten Wanze konnte das Diktiergerät selbst im Verborgenen bleiben und trotzdem leicht bedient werden (vgl. auch andere versteckte Mikrofone). Zum Zubehör des Diktiergerätes gehört noch eine Basisstation, in die das Gerät reingestellt werden konnte. Sämtliche beschriebenen Geräte wurden im Zuge der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) im Dezember 1989 vom Bürgerkomitee Leipzig in der "Runden Ecke", der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS), gefunden. Vom "memocord k60" gibt es noch eine Ausführung mit Handschlaufe.

Diktiergeräte waren auch den Führungsoffizieren bei der Dokumentation ihrer Treffs mit Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) ein wichtiges Hilfsmittel. Ebenso fanden sie als "normale" Bürodiktiergeräte Verwendung. Da sich die Technik ständig verbesserte und immer kleinere Geräte produziert werden konnten, setzte das MfS im Laufe der Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher Gerätetypen ein. Nicht selten stammten sie aus dem "NSW" (dem "nicht sozialistischen Wirtschaftsraum") - insbesondere von den Firmen Assmann (Bad Homburg) und Stuzzi (Wien). In der DDR wurden Diktiergeräte u.a. von dem VEB Elektronik Gera produziert.


Sammlung: Kommunikation und Abhörvorrichtungen
Datierung: unbekannt
Hersteller: Stuzzi - Radiotechnische Fabrik Wien
Maße: Breite: 8 cm; Höhe: 15 cm; Tiefe: 2,8 cm
Material: Kunststoff, Metall
Farbe: Gehäuse: grau, schwarz, silber,
Diode: grün, orange
Verwendung: Konspirative Aufzeichnung von Gesprächen, Aufzeichnen von IM-Berichten




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ausgedruckt am 19.03.2024