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Inventar-Nr: 12215/16
Objekt: Kabel


Ladekabel

Dieses Kabel, das Bestanteil eines "Analyselampenkoffers ULB 8" ist, diente als Ladekabel und verbindet den "Ladeautomat AG 58" mit einem Batteriebehälter (vgl. auch weitere Kabel). Mit dem Ladegerät war es möglich, die im Behälter aufbewahrten Nickel-Cadmium-Zellen aufzuladen. Den Analyselampenkoffer nutzte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zur mobilen kriminalistischen Analyse mit Hilfe von ultraviolettem Licht (UV-Licht).

Mit den UV-Lampen war es möglich, bestimmte chemische Substanzen zu erkennen, die in geringen Konzentrationen im Tageslicht nicht sichtbar sind, unter UV-Licht jedoch eine gewisse Fluoreszenz aufweisen (z.B. Oxyn). Das MfS überprüfte so z.B. im Rahmen der Postkontrolle (vgl. Abteilung M) verdächtige Briefe auf Geheimtinten, die den Inhalt des Briefs erst unter UV-Bestrahlung preisgaben. Eine andere Einsatzmöglichkeit bestand darin, dass das MfS bestimmte Gegenstände selbst mit Chemikalien markierte, z.B. um Personen, die verbotener Weise Kontakt zu diesen Gegenständen hatten, nachträglich durch die übertragenen Spuren überführen zu können. Letzteres war eine relativ "normale" kriminalistische Methode, die auch die Volkspolizei anwandte. Das MfS setzte aber vor allem auch radioaktive Markierungsmittel ein und entwickelte ständig neue. Für den Einsatz dieser chemischen und radioaktiven Markierungsmittel (einschl. Geruchsproben) war im MfS die Abteilung 26 zuständig, die dafür notwendige Technik stellte der Operativ-technische Sektor (OTS) bereit.


Sammlung: Technisches Arbeitsgerät
Datierung: 1980er Jahre
Hersteller: unbekannt
Maße: Kabel: Länge: 104 cm;
Stecker: Breite: 5,8 cm
Material: Metall, Kunststoff
Farbe: Kabel: grau,
Stecker: schwarz, messing
Verwendung: Stromversorgung, Spurensicherung, Nachweisen von Markierungsmitteln




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ausgedruckt am 19.03.2024