Tafelwerk zum 25. Jahrestag des Ministeriums für Staatssicherheit "Zuverlässiger Schutz des Sozialismus" Das Tafelwerk "Zuverlässiger Schutz des Sozialismus" - in diesem Fall in gebundener Form vorliegend - wurde im Auftrag des Ministers für Staatssicherheit  Erich Mielke zum 25. Jahrestag des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) erstellt, um "allen Diensteinheiten ein weiteres Mittel zur Unterstützung der tschekistischen Erziehungsarbeit zur Verfügung" zu stellen. Anlässlich des Jubiläums stellte das MfS damit eine umfangreiche Dokumentation der Ergebnisse und Grundlagen seiner Arbeit aus der eigenen Sicht zusammen. Das insgesamt 71 Seiten umfassende Agitationsmaterial ist in einer repräsentativ gestalteten roten Mappe gebunden, auf deren Deckel das goldfarbene Dienstwappen des MfS in Form des Erinnerungsabzeichens zum 25.Jahrestag geprägt ist. Wie in allen Bereichen der Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde auch im Umgang mit dem Tafelwerk nichts dem Zufall überlassen. Ein Begleitheft (Reg.-Nr. 172/74) des MfS aus dem Jahr 1974, das nur für den Dienstgebrauch bestimmt war, enthielt zahlreiche Hinweise für die Arbeit mit dem Tafelwerk. Neben den Intentionen der Autoren und den Einsatz- bzw. Verwendungsmöglichkeiten innerhalb der politisch-operativen Arbeit der MfS werden in dem Heft auch die verschiedenen Präsentationsvarianten des Tafelwerkes erläutert. Die Tafeln selber propagieren die in der DDR vorherrschende Geschichtsauffassung, die revolutionären Vorbilder und die Feindbilder. Während sich der erste Teil der Tafeln der Politik der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zur Verwirklichung der Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED widmet, verdeutlicht der zweite, der eigentliche Hauptteil die "Kontinuität der Sicherheitspolitik der Partei". In Entsprechung ihres Selbstverständnisses als "Schild und Schwert" der Partei ist laut Aussage der Autoren auch das Tafelwerk entstanden. Dazu ist in dem Begleitheft folgendes zu lesen: "Ein wesentliches Anliegen bei der Gestaltung der Dokumentation bestand darin, sichtbar zu machen, daß das Ministerium für Staatssicherheit als Organ der Diktatur des Proletariats, als treuer Helfer der Partei in allen Etappen seiner Entwicklung [...] seine Aufgaben erfüllt unter Führung der Partei und ihres Zentralkomitees, auf der Grundlage und in Durchführung der Beschlüsse von Partei und Regierung, daß die Beschlüsse der Partei Grundlage sind für die konkrete Bestimmung der Aufgaben und Schwerpunkte der politisch operativen Arbeit". Dem MfS war bei der Gestaltung der Tafeln besonders wichtig, "den Feind sichtbar zu machen" bzw. die "richtige Darstellung des aktuellen Feindbildes". Neben der Nutzung zur ideologischen Vorbereitung des 25. Jahrestages und als Lehrmaterial innerhalb des MfS war im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Staatssicherheit auch der Einsatz außerhalb des Ministeriums vorgesehen. Für die Darstellung des MfS und "zur weiteren Ausprägung des Geschichtsbewußtseins" sollten ausgewählte Tafeln des Agitationsmaterials z.B. an den Schulen genutzt werden.Gerade in den ersten zwei Jahrzehnten ihres Bestehens unternahm die Staatssicherheit große Anstrengungen um die Bürger zur aktiven Mitarbeit bei der Sicherung des Staates zu bewegen. Eine offensive Öffentlichkeitsarbeit, die hauptsächlich von den territorialen Diensteinheiten des MfS betrieben wurde, sollte die Bevölkerung über die Tätigkeit des MfS und dessen Ergebnisse informieren und die Bereitschaft fördern die Stasi zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit den staatlichen Organen und Institutionen präsentierte das MfS vorwiegend in den Bezirksstädten mehrere thematische Ausstellungen.
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ausgedruckt am 19.04.2024 |