Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 13733
Objekt: Stempel


Stempel "Geheime Kommandosache" der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Halle

Der Stempel besteht aus einem Holzträger mit Griff und einem aufgeklebten Gummi mit dem Schriftzug "Geheime / Kommandosache / GKdos-o001 / BVfS Hle-Nr.: ...... / ...... . Ausf. Bl./S. .... bis .....". Im Griff war eine Metallkugel zur Kennzeichnung der Vorderseite eingelassen (fehlt), auf der Rückseite des Holzträgers ist "Hle 1" vermerkt. Der Stempel stammt aus der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) Halle, wo er der Kennzeichnung von Geheimen Kommandosachen (GKdos) auf der jeweils ersten Seite diente (vgl. auch andere Stempel aus Bezirksverwaltungen sowie weitere Stempel). Die Nummer hinter dem "GKdos" diente der eindeutigen Zuordnung zur jeweils herausgebenden Stelle innerhalb der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Die kleine "o" war nach der Flucht des Stasi-Offiziers Werner Stiller in den Westen zur eindeutigen Unterscheidung bei allen Verschlusssachen des MfS eingefügt worden. Alle Unterlagen und Informationen des MfS unterlagen einer allgemeinen Geheimhaltung. Für besonders geheime Informationen gab es verschiedene, auch in der DDR geltende, Geheimhaltungsstufen: Nur für den Dienstgebrauch (NfD), Vertrauliche Verschlusssache (VVS), Geheime Verschlusssache (GVS), Geheime Kommandosache (GKdos). Der Umgang mit diesen Verschlusssachen war nur speziell überprüften und berechtigten Personen erlaubt. Für die Überprüfung und Überwachung der "VS-Berechtigten" sowie für die Einhaltung der Verschlusssachenordnung war das MfS zuständig.

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) war entsprechend der administrativen Gliederung der DDR organisiert: Unter dem Ministerium in Berlin gab es in jedem der 15 Bezirke eine Bezirksverwaltung (BV), darin jeweils in jedem Kreis eine Kreisdienststelle (KD). Neben den 15 Bezirksverwaltungen in Berlin, Cottbus, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Oder, Gera, Halle, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), Leipzig, Magdeburg, Neubrandenburg, Potsdam, Rostock, Schwerin und Suhl unterhielt das MfS außerdem bis 1982 die Objektverwaltung "Wismut" als selbständige Diensteinheit, die ebenfalls den Rang einer BVfS hatte. Die BVfS waren nach dem "Linienprinzip" des MfS organisiert, d.h. die "Hauptabteilungen" auf Ministeriumsebene fanden in den "Abteilungen" ihre Fortsetzung auf Bezirksebene (zusammen bildeten sie jeweils eine Linie). Die Leiter der BVfS unterstanden direkt dem Minister für Staatssicherheit. 1987 waren in den Bezirksverwaltungen rund 31.300 MfS-Mitarbeiter beschäftigt, die meisten davon in der BVfS Rostock (ca. 3.200).


Sammlung: Stempel, Siegel, Petschaft
Datierung: unbekannt
Hersteller: unbekannt
Maße: Tiefe: 3,4 cm; Breite: 6,4 cm; Höhe: 7,2 cm
Material: Stempel: Gummi,
Träger: Holz,
Griff: Holz
Farbe: Stempel: transparent, rosa,
Träger: hellbraun,
Griff: hellbraun
Verwendung: Kennzeichnung von Geheimen Kommandosachen






Jede Nutzung der Fotos, auch für private Zwecke, darf nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Bürgerkomitees Leipzig e.V. bzw. des jeweiligen Fotografen erfolgen.
ausgedruckt am 28.03.2024