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Inventar-Nr: 13946/4
Objekt: Objektiv


Objektiv Helios-44M-4 für Fotosnaiper FS-12

Das Objektiv mit 58 mm Brennweite gehört zum "Fotosnaiper" (Snaiper = russ.: Scharfschütze) - einer speziellen Fotoausrüstung, die es ermöglichte, jemanden aus großer Entfernung zu fotografieren, ohne dass es dieser bemerkte. Für den Einsatz des Snaipers wurde das Objektiv mit einer Zenit-Spiegelreflexkamera auf ein Schulterstativ geschraubt, das über einen pistolenartigen Abzug verfügte und der ganzen Appatur starke Ähnlichkeit mit einer Waffe verlieh. Alternativ konnte ein 300 mm-Objektiv verwendet werden, das eine höhere Zoomwirkung hat. Zum weiteren Zubehör gehören verschiedene Filter, Filme und Werkzeug, die gemeinsam mit der Kamera, den Objektiven und dem Stativ in einem Metallkoffer verwahrt wurden.

Der Fotosnaiper wurde 1988 in Krasnogorsk von den Kranogorsk Mechanik Werken (KMZ) hergestellt und vom russischen Geheimdienst KGB verwendet. Dass er auch in der DDR durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zum Einsatz kam, kann angenommen werden, da die Weitergabe von Technik unter den Geheimdiensten der Warschauer-Pakt-Staaten keine Besonderheit war (vgl. auch die zahlreichen anderen Kameras mit denen das MfS die eigene Bevölkerung überwachte).


Sammlung: Film und Fotografie
Datierung: 1988
Hersteller: Krasnogorsk Mechanik Werke (KMZ)
Maße: Breite: 6 cm; Durchmesser: 6,5 cm
Material: Objektiv: Metall, Glas,
Abdeckung: Kunststoff
Farbe: schwarz
Verwendung: Fotografieren, Konspiratives Fotografieren von Personen und Situationen




Jede Nutzung der Fotos, auch für private Zwecke, darf nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Bürgerkomitees Leipzig e.V. bzw. des jeweiligen Fotografen erfolgen.
ausgedruckt am 28.03.2024