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Inventar-Nr: 14130
Objekt: Schulterstück


Schulterstück Unterleutnant des Medizinischen Dienstes des Ministeriums für Staatssicherheit

Das Schulterstück für einen Unterleutnant im Medizinischen Dienst des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) besteht aus einer weinroten Tuchunterlage (die Waffenfarbe ist "Rot" (Wein- bzw. Bordeauxrot) die mit vier Silberplattschnüren belegt ist. Oben sind hintereinander ein goldfarbener vierzackiger Stern und eine goldfarbene Metallauflage in Form eines Äsculapstabes (in der Antike wurde Asklepios, der Gott der Heilkunde, mit einem langen Stab dargestellt, um den sich eine Schlange windet) aufgesetzt. Der Uniformknopf fehlt. In dieser Ausführung wurde das Schulterstück ab 1962 verwendet. Der nächst höhere Dienstgrad nach dem Unterleutnant war der Leutnant (vgl. auch weitere Effekten).

Das Ministerium für Staatssicherheit war kein ziviler Geheimdienst, sondern zählte zu den so genannten "bewaffneten Organen" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war streng militärisch organisiert. Jeder hauptamtliche Mitarbeiter hatte einen Dienstgrad, Zivilbeschäftigte gab es seit 1986 nicht mehr. Die militärische Aus- und Weiterbildung war fester Bestandteil jeder hauptamtlichen MfS-Laufbahn, zur Ausstattung jedes Mitarbeiters gehörte neben der Uniform auch eine entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung die in den Dienstobjekten untergebracht war (vgl. Waffen). Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen den Uniformen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA), nur unterschieden durch ihre "Waffenfarbe", die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux"), ab 1977 in bestimmten Diensteinheiten auch "Weiß" war. Mit "Waffenfarbe" wird die Farbe der Effekten bezeichnet (Kragenspiegel, Ärmelpatten, Schulterklappen usw.). Die Kleiderordnung war je nach Diensteinheit unterschiedlich geregelt - die Angehörigen des Wachregiments Berlin "Feliks E. Dzierzynski", der Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) und Offiziersschüler an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam-Eiche (JHS) mussten die Uniform ständig tragen. Alle anderen Stasi-Mitarbeiter leisteten ihren Dienst in zivil, weshalb sie auch Kleidergeld ausgezahlt bekamen. Die Uniform trugen sie nur zu besonderen Anlässen. Die Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) versahen ihren Dienst ausschließlich in Uniformen der Grenztruppen der DDR.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1962-1989
Hersteller: unbekannt
Maße: Breite: 3,5 cm; Länge: 10,8 cm
Material: Pappe, Stoff, Metall
Farbe: Tuch: rot,
Schnur: silber,
Auflage: gold,
Stern: gold
Verwendung: Kennzeichnung des Dienstgrades




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ausgedruckt am 23.04.2024