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Inventar-Nr: 14489
Objekt: Plakette


Plakette "Grenztruppen der DDR"

Die weiße Plakette aus Biskuitporzellan mit abgerundeten Ecken wurde 1976 vom VEB Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen im Auftrag der Grenztruppen der DDR in einer Auflage von 2.000 Stück gegossen. Sie liegt in einer grauen Schachtel, die innen mit weinrotem Velour bezogen ist. Avers zeigt die Medaille die Faust eines Soldaten mit Maschinenpistole vor dem Kartenumriss der DDR. Durch eine kleine Darstellung des Fernsehturms, des Brandenburger Tors und des Hotels "Stadt Berlin" wird auf der Karte der Standort der "Hauptstadt der DDR" markiert. Die Faust liegt direkt über der Grenze der DDR und ist gen Westen gerichtet, wodurch deutlich wird, gegen wen die Grenztruppen die "Unverletzlichkeit" der DDR-Grenzen vermeintlich zu schützen hatten. Dass sich ein Großteil der Grenzschutzmaßnahmen vor allem gegen die eigene Bevölkerung, bzw. gegen die DDR-Bürger, die das Land verlassen wollten, richteten, geht aus der Darstellung nicht hervor. Unten am linken Rand der Plakette beginnend ist die Umschrift "GRENZTRUPPEN DER DDR" zu lesen. Revers ist das Dienstemblem der Nationalen Volksarmee (NVA), das auch die Grenztruppen nutzten, abgebildet. Dieses besteht aus dem mit Lorbeer umkränzten Staatswappen der DDR, das von der Umschrift "FÜR DEN SCHUTZ DER ARBEITER-UND-BAUERN-MACHT" umgeben ist.

Die Grenztruppen der DDR waren mit einer Stärke von etwa 50.000 Mann die entscheidende Truppe zur Sicherung der DDR-Grenzen. Sie gingen 1961 aus der Deutschen Grenzpolizei (DGP) hervor, welche zwischenzeitlich, vom 16. Mai 1952 bis zum 1. März 1957, dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt war. Die Angehörigen der Grenztruppen hatten notfalls auch mit Schusswaffengebrauch die "Unverletztlichkeit" der Grenze sicherzustellen. Doch auch die Truppe selbst wurde wegen der befürchteten Fluchtgefahr streng überwacht: Im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) sorgte die Hauptabteilung I dafür, dass in den Grenztruppen nur diente, wer keine West-Verwandtschaft hatte und auch sonst als zuverlässig eingestuft wurde (vgl. weitere Objekte zu den Grenztruppen und zur Grenze).


Sammlung: Plastik
Datierung: 1976
Hersteller: VEB Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen
Maße: Plakette: Breite: 8,2 cm; Höhe: 11,3 cm;
Schachtel: Tiefe: 14,5 cm; Höhe: 2,1 cm; Breite: 11,6 cm
Material: Plakette: Biskuitporzellan,
Schachtel: Holz, Papier,
Polster: Stoff
Farbe: Plakette: weiß,
Schachtel: grau,
Polster: weinrot
Verwendung: Auszeichnung, Geschenk, Propaganda






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ausgedruckt am 28.03.2024