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Inventar-Nr: 17120
Objekt: Postkarte


Werbepostkarte des Museum of Occupation and of the Fight for Freedom ("architects")

Bei der Karte handelt es sich um ein Werbemittel des Museums der Besetzung und des Kampfes für Freiheit in Tallinn (Estland). Zu sehen ist ein Teil des Museumsgebäudes, fotografiert von Peeter Säre. Die Angaben auf beiden Seiten der Karte sind in estnischer und englischer Sprache gedruckt. Das Museum informiert über den Zeitraum von 1939-91: der deutschen und der zweimaligen Besetzung durch die Sowjetunion. Das von den Architekten Indrek Peil und Siiri Vallner entworfene moderne Gebäude beherbergt zahlreiche Exponate, beispielsweise russische Überwachungstechnik, mehrere Zellentüren sowie Uniformen. Auf einer weiteren Karte des Museum ist auch eine Zelle aus dem ehemaligen Zentralgefängnis von Tallinn abgebildet, ein Ort der vor allem symbolisch für die Menschenrechtsverletzungen während der kommunistischen Diktatur steht (vgl. auch einige selbst hergestellte Karten der Opposition aus der DDR, einige Werbepostkarten zum Jahrestag der Friedlichen Revolution in Leipzig und die Karten der Stiftung SocLand aus Polen).

Zusammen mit Lettland und Litauen wurde Estland 1940 erstmals von der Sowjetunion annektiert. Nach der Besetzung durch die deutschen Truppen in der Zeit von 1941-44 erfolgte die erneute Besetzung durch die sowjetischen Truppen. Während der zweimaligen Okkupation wurden zehntausende Menschen von den Sowjets in Straflager deportiert, die gezielte Ansiedlung nichtestnischer Einwohner, vor allem Russen, in der Zeit von 1945-90 veränderte die Zusammensetzung der Bevölkerung wesentlich zu Ungunsten der Esten. Aus einem kurzen bewaffneten Widerstand gegen die sowjetische Besetzung entwickelte sich in den Folgejahren ein passiver Widerstand. Ähnlich wie in Lettland und Litauen begann in Estland der offene Kampf um die staatliche Unabhängigkeit Ende der 1980er Jahre. Nach einem mehrjährigen Prozess der Loslösung von der Sowjetunion, eine Periode die auch als "Singende Revolution" bezeichnet wird, stellte Estland trotz sowjetischer Militärintervention am 20. August 1991 seine Souveränität wieder her (vgl. auch Dokumente und Objekte von den Leipziger Montagsdemonstrationen während der Friedlichen Revolution 1989/90).

In der Bundesrepublik Deutschland trägt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen zur umfassenden Aufarbeitung von Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und Deutschen Demokratischen Republik (DDR) bei. Zu den zahlreichen Partnern der Bundesstiftung gehört auch das Bürgerkomitee Leipzig, dessen Projekte sie - soweit möglich - finanziell unterstützt. Die Bundesstiftung arbeitet auch eng mit Institutionen im Ausland zusammen und befördert die Auseinandersetzung mit den kommunistischen Diktaturen in Ostmitteleuropa).


Sammlung: Sonstiges
Datierung: 2000er Jahre
Hersteller: Museum of Occupation and of the Fight for Freedom
Maße: Breite: 14,8 cm; Länge: 10,5 cm
Material: Papier
Farbe: mehrfarbig
Verwendung: Erinnerung, Werbung





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ausgedruckt am 28.03.2024