Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 17124
Objekt: Kalender


Taschenkalender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur für das Jahr 2004

Seit 2003 gibt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Bundesstiftung Aufarbeitung) jedes Jahr einen Taschenkalender heraus, der Tag für Tag an Ereignisse zur Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), der deutschen Teilung und Osteuropas erinnert. Auf dem rotbraunen Schutzumschlag (Einband) des Geschichtskalenders für das Jahr 2004 ist in goldenen Lettern die Leitidee der Stiftung gedruckt: "ERINNERUNG ALS AUFTRAG". In den Umschlag sind der spiralgebundene Kalenderblock (Drahtbinderücken) und ein dünnes Adress- und Telefonnotizheft eingeschoben. Die Gestaltung dieses Kalenders erfolgte durch das Designbüro ultramarinrot, gedruckt wurde er von Ruksaldruck GmbH & Co. Auf der ersten Seite ist noch das frühere Logo der Bundesstiftung abgebildet, bestehend aus dem zweizeiligen Schriftzug "STIFTUNG / AUFARBEITUNG" und der DDR-Flagge mit heraus gelöstem DDR-Staatswappen. Im Jahr 2008 ist das Logo auf den Namen "BUNDESSTIFTUNG AUFARBEITUNG" geändert worden (vgl. auch die Taschenkalender aus dem Jahr 2003, dem Jahr 2006, dem Jahr 2007 und dem Jahr 2009 sowie einen Vlies-Wandkalender aus DDR-Produktion).

Im Jahr 2004 lag der thematische Schwerpunkt auf der Geschichte von Widerstand und Repression in Osteuropa. Erinnert wurde u.a. an den 35. Jahrestag der Selbstverbrennung des 20jährigen Studenten Jan Palach am 16. Januar 1969 auf dem Prager Wenzelsplatz aus Protest gegen den sowjetischen Truppeneinmarsch (vgl. dazu auch den "Protestaufruf zu den anhaltenden politischen Repressionen in der Tschechoslowakei" von 1989). Es war aber auch 15 Jahre her als sich in Osteuropa der große Umbruch vollzog, in Polen wurde die Gewerkschaft Solidarnosc wieder zugelassen, in Rumänien wurde Diktatur Nicolae Ceaucescu abgesetzt und später hingerichtet, in der Tschechoslowakei erschütterte ein Generalstreik das System und Ungarn baute die Grenzbefestigungen nach Österreich ab und machte damit den Fluchtweg für Tausende DDR-Bürger frei. Am 9. November 1989 fiel dann auch die Berliner Mauer und die Grenzen öffneten sich.

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur trägt in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen zur umfassenden Aufarbeitung von Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und DDR bei. Zu den zahlreichen Partnern der Bundesstiftung gehört auch das Bürgerkomitee Leipzig, dessen Projekte sie - soweit möglich - finanziell unterstützt. Die Bundesstiftung arbeitet auch eng mit Institutionen im Ausland zusammen und befördert die Auseinandersetzung mit den kommunistischen Diktaturen in Ostmitteleuropa (vgl. auch einige Werbemittel der Bundesstiftung Aufarbeitung und