Schaltschrank C der Netzersatzanlage "NELUS" Die Netzersatzanlage der ehemaligen  Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig (Bunker bei Machern) setzt sich aus vier Notstromaggregaten und den zugehörigen Schaltschränken, sowie zwei Dieseltanks zusammen. Von den Motoren wurden jeweils zwei einzylindrige und zwei zweizylindrige Maschinen eingebaut, welche eine Gesamtleistung von 45 kVA erbringen konnten. Exakt werden die Notstromaggregate als Normalhubzweitaktgegenkolbendieselmotor bezeichnet. Im Wesentlichen sind es Motoren die häufig bei Schiffen eingesetzt und mit Diesel betrieben werden. Das Schild an der Vorderseite des Schaltschrankes verweist auf den Hersteller, die Kurt Loose KG, Elektrotechnik Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), aus der später der VEB Diesel-Kraftmaschinenwerk in Karl-Marx-Stadt hervorging. Alle Schaltschränke sind jeweils einem Gegenkolbenmotor zugeordnet und organisieren das Anlassen der Motoren. Neben dem automatischen Anlaufen war es auch möglich die Motoren durch Zündung oder manuelles Ankurbeln zu starten. Der Schaltschrank C ist oberhalb in einen rechteckigen grauen Stahlblechschrank integriert. Der untere Teil befindet sich hinter einen Schrankverkleidung aus Sprelacart mit Holzfurnieroptik. Hinter der mit einem "C" beschrifteten Tür des Metallschrankes befinden sich die Sicherungen. Die linke fest verschlossene Vorderseite ist mit den Anlassschaltern und Kontrollleuchten bestückt. An der Vorderseite oben befinden sich die nebeneinander in einer Reihe liegenden rechteckigen Volt- und Amperemeter sowie ein Stromzähler.Die Stromversorgung des Bunkers erfolgte über eine Anbindung an das Landesnetz. Für die im Ernstfall einzukalkulierenden Stromausfälle wurde die Netzersatzanlage eingebaut. Sie sollte bei Stromausfall innerhalb von 10 Sekunden automatisch anspringen. Bei Betrieb der Notstromaggregate wären dann fast alle Bereiche des Bunkers in ihrem Energiehaushalt minimiert worden. Allein der Nachrichtenzentrale musste auch dann noch das selbe Budget wie bei normaler Stromversorgung zur Verfügung stehen, damit alle notwendigen Kontakte zu den anderen Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) bzw. deren AfüSt und der MfS-Führungsstelle, zu den bewaffneten Organen der Polizei und der Nationalen Volksarmee (NVA) sowie zum Nationalem Verteidigungsrat (NVR) aufrecht erhalten werden konnten. Um dies über mehrere Tage gewährleisten zu können, besaßen die beiden Dieseltanks insgesamt ein Fassungsvermögen für 6.000 Liter Kraftstoff. Der Raum der Netzersatzanlage ist oberhalb durch Kiesdruckwellendämpfer - mit Kies gefüllte Betonbauteile - geschützt. Dieser sollte eventuelle Druckwellen abdämpfen und brechen können.
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ausgedruckt am 23.04.2024 |