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Inventar-Nr: 33678
Objekt: Fernsprechvermittlung


Arbeitsplatzoberteil OB 62 M/APo

Das Arbeitsplatzoberteil ist direkter Bestandteil der Feldvermittlung der ehemaligen Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig (Bunker bei Machern). Das Gerät besteht aus zwei Baugruppen: dem Teilnehmereinschub mit 20 Buchsen (Teilnehmerklinken) und zugehörigen Kontrolllämpchen (Anrufschauzeichen) in zwei Reihen angeordnet sowie dem Amtzusatz mit Kippschaltern und Wählscheibe zum Vermitteln von Gesprächen mit Zentral- und Wählbetrieb (ZB/W-System), der den direkten Wählverkehr unter den Teilnehmern ermöglicht. Die Teilnehmerklinken werden mit den Stöpseln aus dem Arbeitsplatzunterteil bestückt. Auf der Rückseite befinden sich die Flanschsteckdosen für die Verbindung mit den Anschlusskästen, der Verkabelung mit dem Arbeitsplatzunterteil und dem Teilnehmerzusatzgerät.

Das Fernsprechvermittlungssystem diente der Handvermittlung ("Stöpseln" der Leitungen) angeschlossener Feldfernsprecher FF 63 oder anderer Vermittlungen mit Ortsbatteriesystem (OB-System). Auch die Vermittlung von Nachrichten, die über Trägerfrequenzgeräte oder Funkverbindungen eingehen konnten, war möglich.

Die Vermittlung setzte sich aus einem, je nach Gebrauch zusammenstellbaren, Gerätesystem zusammen und konnte auf Kraftfahrzeugen und auch stationär genutzt werden. Die im Bunker installierte Feldvermittlung OB 62 M/20...60 bestand aus drei Arbeitsplatzunterteilen, drei Arbeitsplatzoberteilen und drei Teilnehmerzusätzen, zuzüglich zweier Vielfachfelder und zweier Klinkenumschalter. Mit Verteiler- und Anschlusskästen sowie einem Vermittlerzusatz war die Feldvermittlung der ehemaligen AfüSt sehr groß (3fach) ausgelegt, da bereits auf einen Vermittlungssatz bis zu 60 Teilnehmer aufgelegt und bei Konferenzschaltungen bis zu 7 Teilnehmer verbunden werden konnten. Die Baukästen der gesamten Technik wurden in speziell gefertigten Schwingmetallrahmen aufgestellt und montiert, um sie bei Erschütterungen vor Schäden zu schützen. Im Bunker waren 40 der Feldtelefone an die Fernsprechvermittlung angeschlossen, weitere 20 wurden als Reserve eingelagert. Die Fernsprech- oder Feldvermittlung des Bunkers sollte zum Einsatz kommen, wenn die interne Telefonanlage des Bunkers zusammengebrochen wäre. Über Feldfernsprecher konnte der telefonische Kontakt im Bunker und zu einigen Außenobjekten gehalten werden. Ebenfalls konnten sie als Ergänzung des normalen Telefonnetzes genutzt werden.



Sammlung: Kommunikation und Abhörvorrichtungen
Datierung: 1981
Hersteller: VEB Fernmeldewerk Nordhausen
Maße: Höhe: 28,5 cm; Breite: 34,5 cm; Tiefe: 20 cm
Material: Gerät: Metall,
Bedienteil: Kunststoff
Farbe: Gerät: dunkelgrün,
Bedienteil: schwarz,
Vorderseite: grau
Verwendung: Nachrichtenübermittlung, Vermitteln von Telefongesprächen





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ausgedruckt am 29.03.2024