Rededisposition für die festliche Mitgliederversammlung anläßlich des 40. Jahrestages der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik Die vorliegende Rededisposition, herausgegeben von der Abteilung Agitation/Propaganda der SED-Bezirksleitung Leipzig wurde im Zuge der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) 1989/90 in der  Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) gefunden. Wie die handschriftlichen Vermerke "GO 26" und "GO-Sekretär" verraten, gehörte dieses Exemplar dem Sekretär der Grundorganisation der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der Abteilung 26 (Technische Abhörmaßnahmen) im MfS. Zur Vorbereitung der Reden für die festlichen Mitgliederversammlungen anlässlich des 40. Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Jahre 1989 wurde diese Schrift an alle Parteisekretäre in den Betrieben, Behörden, Verwaltungen usw. ausgehändigt. Sie sollte "als Grundlage und Handreichung für die Erarbeitung der Rede für die festliche Mitgliederversammlung genutzt werden". Dass alle Reden einem zentralen Grundtenor folgten, dafür sorgte, neben den propagandistisch-politischen Vorgaben, auch schon ein komplett auf 16 Seiten vorgefertigtes Redekonzept. Dieses musste nur noch um einige Angaben und Anmerkungen aus dem eigenen, örtlichen Organisations- und Betriebsbereich ergänzt werden. Mehrere handschriftliche Randbemerkungen und Anstreichungen zeigen, dass mit der Rededisposition auch wirklich gearbeitet wurde. Außer dem SED-Emblem auf dem Deckblatt befinden sich in dem Heft keine weiteren Abbildungen.Die SED war die alles bestimmende Partei in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), die ihre Monopolstellung vierzig Jahre lang hielt und ihre Macht nur mit dem beständigen Ausbau des MfS zu sichern wusste. Entsprechend dem Eigenverständnis des MfS, das sich als ""Schild und Schwert" der Partei" verstand, war es dieser treu ergeben. Deshalb waren alle Hauptamtlichen Mitarbeiter zugleich Mitglied in der SED. Die SED, die 1987 rund 2,26 Mio. Mitglieder zählte (13,8 Prozent der DDR-Bevölkerung), untergliederte sich territorial nach Bezirken und Kreisen, die Ebene darunter bildeten 60.000 so genannte "Grundorganisationen" (GO), die meistens an Betriebe gekoppelt waren ("Produktionsprinzip"). In gleicher Weise, wie dies auch in Betrieben und Verwaltungen üblich war, war sie im Bereich des MfS organisiert. Jede Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) besaß eine eigene Grundorganisation. Zusätzlich war der jeweilige Leiter der Bezirksverwaltung (in Leipzig war dies von 1967 bis 1989 Manfred Hummitzsch) gleichzeitig Mitglied der SED-Bezirksleitung.
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ausgedruckt am 17.04.2024 |