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Inventar-Nr: F.A.02206
Objekt: Fotografie


Mädlervilla auf dem Gelände des Dienstobjektes Leipzig-Leutzsch der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig

Das Foto zeigt die Mädlervilla auf dem Gelände des MfS-Dienstobjektes Leipzig-Leutzsch als Teil der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig (BVfS) in der Hans-Driesch-Straße 2. Sie war das ehemalige Dienstgebäude der Abteilung VIII (Beobachtung / Ermittlung) des MfS, wo auch das operatives Leitzentrum arbeitete.

Die Mädlervilla wurde vom Leipziger Architekten Julius Zeisig um 1902 für den Koffer und Lederfabrikanten Anton Mädler gebaut. Er wohnte bis 1925 in diesem Haus, welches seine Frau 1931 an ein Bauunternehmen verkaufte. Mit dem SMAD-Befehl Nr. 64 vom 17. April 1948 wurde diese Firma enteignet und das MGB, das russische Ministerium für Staatssicherheit, nutzte das Gebäude. Das als sowjetisches Gefängnis genutzte Haus ging Anfang bis Mitte der fünfziger Jahre in die Hände des MfS über. Nach der Auflösung der Staatssicherheit stand das Gebäude zunächst leer. Die Stadt Leipzig überließ es später dem Betrieb für Beschäftigungsförderung (BfB). Nach einer aufwändigen Sanierung und dem Auszug des BfB bot die Stadt die Gründerzeit-Villa 2010 zum Verkauf an. Das Mindestgebot betrug 1,1 Millionen Euro. 2012 fand sich nach 10 Jahren Leerstand mit der Leipziger Zopf GmbH ein Käufer.


Sammlung: Friedliche Revolution, Stasi-Besetzung
Datierung: 03.1990
Fotograf: Dlugos, Günter




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ausgedruckt am 19.04.2024