| Inventar-Nr: |
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02504 |
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Aktenkoffer |
Aktenkoffer mit versteckter Kleinbildkamera Robot Star 50
Der rote Aktenkoffer aus Kunstleder ist nur von außen gewöhnlich: Innen ist eine Kamera Robot Star 50 eingebaut, so dass der Koffer vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zum "konspirativen Fotografieren" genutzt werden konnte. Die Kamera ist durch einen speziellen Metalleinbau im Koffer befestigt und hat einen angebauten Auslösemechanismus. Von diesem führt ein schwarzes Kabel zu einem Verteilerkasten mit der Stromversorgung für den Transport des Filmes und zum Steuern des Auslösers. Ein zweites Kabel verläuft vom Verteilerkasten an der Kofferinnenseite bis zum Griff, von dem aus der Auslöser vermutlich betätigt wurde. Die gesamte Vorrichtung wurde hinter einer Abdeckung aus rotem Samt versteckt. Das Objektiv (ein Tele Xenar 3,8/75mm) ist hinter einem Schmuckaufsatz an der Vorderseite des Koffers befestigt. Der Koffer und die Kamera stammen aus der  Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS).
Die westdeutsche Robot Star 50, die ab 1969 gebaut wurde, konnte durch den Federmotor 50 Aufnahmen hintereinander machen. Das abgebildete Exemplar wurde vom "Operativ-technischen Sektor" (OTS) des MfS mit einem Fliehkraftregler aus einer Telefonwählscheibe umgebaut, um die beim Filmtransport entstehenden Geräusche zu mindern. An der Oberseite der Kamera ist der vom OTS entwickelte Sondermagnet S 30 befestigt, der die elektrische Auslösung erst ermöglicht. Zwar setzte das MfS für die konspirative Fotografie auch andere Kameras wie z. B. die schweizer Tessina und die russische F 21 ein, doch am besten waren die Robot-Kameras geeignet. Da diese jedoch Devisen kosteten, versuchte das MfS in den 1970er Jahren mit den selbst entwickelten Halbformatkameras HFK einen Ersatz zu schaffen, der jedoch nie adäquat gelang.
Verantwortlich für den auftragsgebundenen konspirativen Einsatz operativ-technischer Mittel und Methoden im MfS war die Abteilung 26, in deren Zuständigkeitsbereich unter anderem auch die Telefonüberwachung, der Einbau von Abhörtechnik und "Wanzen" sowie die Videoüberwachung in Räumen fiel. "Ausstatter" für derartige technische Ausrüstung innerhalb des Ministeriums für Staatssicherheit war der "Operativ-technische Sektor (OTS)", der Kameras in die unterschiedlichsten Behältnisse einbaute, z.B. in Zigarettenetuis, Einkaufsbeutel und sogar in falsche Bäuche. In den meisten Fällen fertigte die Abteilung von den Masken und Modellen jedoch nur Einzelstücke - eine Serienproduktion hätte die Tarnung gefährdet. Eingesetzt wurden die Kameras vor allem von den Mitarbeitern der Abteilung VIII (Beobachtung / Ermittlung) bei der konspirativen Beobachtung.
| Sammlung: |
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Film und Fotografie |
| Datierung: |
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1970, 1989 |
| Hersteller: |
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Robot Foto & Electronic GmbH, Schneider-Werke Kreuznach, Ministerium für Staatssicherheit |
| Maße: |
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Koffer: Breite: 46 cm; Höhe: 10 cm; Tiefe: 33 cm |
| Material: |
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Koffer: Pappe, Kunstleder, Metall,
Kamera: Kunststoff, Glas, Metall |
| Farbe: |
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Koffer: rotbraun,
Kamera: schwarz, silber,
Kasten: grau |
| Verwendung: |
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Konspiratives Fotografieren von Personen und Situationen |
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