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Inventar-Nr: 03246
Objekt: Prägemarke


Prägemarken für Kfz.-Kennzeichen

In dem Beutel, der aus der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) stammt, befinden sich zahlreiche runde Prägemarken ("Plastesiegel") aus gelbem Kunststoff, die das Staatswappen der DDR, umschlossen von der Umschrift "DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK", zeigen. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) nutzte die Marken, um Autokennzeichen zu fälschen, auf denen sie die Zulassungsplaketten darstellen sollten (vgl. weitere Prägemarken sowie Buchstaben und Zahlen zum Aufkleben, die ebenfalls der Fälschung von Nummernschildern dienten).

Gefälschte Kennzeichen dienten dem MfS zur Präparierung von Kraftfahrzeugen für operative Einsätze (z.B. für das konspirative Fotografieren aus einem parkenden Auto heraus). Zur Gewährleistung der Konspiration bzw. Geheimhaltung und Sicherheit der hauptamtlichen und Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) des MfS wurde jedes Paar Nummernschilder in der Regel nur einmal eingesetzt. Für die Herstellung von sonstigen Fälschungen war im MfS der Operativ-technische Sektor (OTS) zuständig, der ebenso für falsche Stempel und Ausweise sorgte, wie für die technischen Mittel, die für die konspirative Fotografie benötigt wurden. Verschiedene Diensteinheiten des MfS erteilten dieser Abteilung spezielle Aufträge, um ihre Mitarbeiter mit einer "Legende" auszustatten, so dass diese z.B. im Rahmen Operativer Vorgänge (OV) verdeckt (konspirativ) agieren konnten.


Sammlung: Verschiedenes
Datierung: 1963-1968
Hersteller: Wilhelm Kimmel KG Sebnitz
Maße: Verpackung: Höhe: 20 cm; Gewicht: 268 g; Breite: 15 cm;
Marke: Durchmesser: 2,4 cm
Material: Kunststoff
Farbe: Marke: gelb,
Verpackung: transparent
Verwendung: Fälschen von Autokennzeichen bzw. Nummernschildern, Präparieren von Fahrzeugen für den operativen Einsatz









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