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Inventar-Nr: 09801
Objekt: Jacke


Uniformjacke eines Soldaten der Grenztruppen der DDR

Die Jacke (Größe m 48) ist Teil einer Dienstuniform eines Soldaten der Grenztruppen der DDR. Zu solch einer Dienstunifom (Übergangsphase vom 1.3. bis 15.4. und 1.11. bis 30.11.) gehörten außerdem noch eine Uniformhose, ein Gurtkoppel, eine Feldmütze und Stiefel. Sie besteht aus aufgerauhtem steingrauen Tuch und hat links und rechts jeweils zwei aufgesetzte Taschen mit Patten (Klappen), die mit silberfarbigen Knöpfen zu verschließen sind. Die unteren Hälften der Ärmel sind mit einer hellgrünen Biese versehen, am linken Ärmel ist ein Ärmelband aufgenäht, auf dem mit silbergrauer Kunstseide der Schriftzug "GRENZTRUPPEN DER DDR" gestickt ist (das Ärmelband war seit 1976 Bestandteil der Uniformjacken). Die Kragenspiegel und die steingrauen, hellgrün paspelierten Schulterklappen entsprechen dem Dienstgrad eines Soldaten (vgl. auch die Schulterklappen eines Gefreiten der Grenztruppen und eine Bekleidungsvorschrift der NVA).

Die Grenztruppen der DDR waren mit einer Stärke von etwa 50.000 Mann die entscheidende Truppe zur Sicherung der DDR-Grenzen. Sie gingen 1961 aus der Deutschen Grenzpolizei (DGP) hervor, welche zwischenzeitlich, vom 16. Mai 1952 bis zum 1. März 1957, dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt war. Die Uniform der Grenztruppen trugen jedoch auch zahlreiche Angehörige des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS): Die so genannten "Passkontrolleinheiten" (PKE), die der Linie VI des MfS unterstanden, überprüften in der Kleidung der Grenztruppen die Reisedokumente der in die DDR Ein- und Ausreisenden. Ohne Uniform, sondern mit einfacher Armbinde wurden dagegen die zahlreichen "freiwilligen Helfer der Grenztruppen" ausgestattet, die zur wirksameren "Tiefensicherung" der Staatsgrenzen engagiert wurden. Für die Überwachung der Angehörigen der Nationalen Volksarmee (NVA) und der Grenztruppen selbst war im MfS die Hauptabteilung I (HA I) zuständig (vgl. weitere Objekte zu den Grenztruppen und zur Grenze).

Der Leitbetrieb für Dienstkleidungen war der VEB Burger Bekleidungswerke. Weitere Betriebe, die in den Anfangsjahren Uniformen herstellten, waren u. a. die Halleschen Kleiderwerke und der VEB Leipziger Bekleidungswerke. Aus welchem dieser Werke dieses Uniformteil stammt, ist nicht bekannt (vgl. alle Uniformjacken sowie einen Grenztruppen-Mantel).


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1982-1989
Hersteller: unbekannt
Maße: Länge: 77 cm; Breite: 46 cm
Material: Effekten: Kunstseide, Pappe, Stoff,
Knopf: Metall,
Futter: Kunstseide,
Tuch: Streichgarn
Farbe: Effekten: silbergrau, hellgrün, steingrau,
Knopf: silber,
Tuch: steingrau
Verwendung: Uniform und Ausrüstung, Bekleidung










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