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Inventar-Nr: 09802
Objekt: Hose


Uniformhose eines Soldaten der Grenztruppen der DDR

Die Hose (Größe g 48-0) ist Teil einer Dienstuniform eines Soldaten der Grenztruppen der DDR. Zu solch einer Dienstuniform (Übergangsphase vom 1.3. bis 15.4. und 1.11. bis 30.11.) gehörten außerdem noch eine Uniformjacke, eine Feldmütze, ein Gurtkoppel und Stiefel. Sie besteht aus aufgerauhtem steingrauen Tuch und hat links, rechts und hinten jeweils eine eingelassene Tasche. Die Hosenbeine sind unten, ähnlich den Stiefelhosen der Offiziere, schmal und konnten somit besser in die Stiefel gesteckt werden (vgl. alle Uniformhosen und eine Bekleidungsvorschrift der NVA).

Die Grenztruppen der DDR waren mit einer Stärke von etwa 50.000 Mann die entscheidende Truppe zur Sicherung der DDR-Grenzen. Sie gingen 1961 aus der Deutschen Grenzpolizei (DGP) hervor, welche zwischenzeitlich, vom 16. Mai 1952 bis zum 1. März 1957, dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt war. Die Uniform der Grenztruppen trugen jedoch auch zahlreiche Angehörige des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS): Die so genannten "Passkontrolleinheiten" (PKE), die der Linie VI des MfS unterstanden, überprüften in der Kleidung der Grenztruppen die Reisedokumente der in die DDR Ein- und Ausreisenden. Ohne Uniform, sondern mit einfacher Armbinde wurden dagegen die zahlreichen "freiwilligen Helfer der Grenztruppen" ausgestattet, die zur wirksameren "Tiefensicherung" der Staatsgrenzen engagiert wurden. Für die Überwachung der Angehörigen der Nationalen Volksarmee (NVA) und der Grenztruppen selbst war im MfS die Hauptabteilung I (HA I) zuständig (vgl. weitere Objekte zu den Grenztruppen und zur Grenze).

Der Leitbetrieb für Dienstkleidungen war der VEB Burger Bekleidungswerke. Weitere Betriebe, die in den Anfangsjahren Uniformen herstellten, waren u. a. die Halleschen Kleiderwerke und der VEB Leipziger Bekleidungswerke. Aus welchem dieser Werke dieses Uniformteil stammt, ist nicht bekannt.