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Inventar-Nr: 09958
Objekt: Koffer


Abfertigungskoffer eines Passkontrolleurs der DDR

Bei diesem Hartschalenkoffer aus verstärktem Kunststoff handelt es sich um einen Grenzkontrollkoffer, der in dieser Art von den Passkontrolleinheiten (PKE) in Reisezügen zur Erteilung der Transitvisa verwendet wurde. Er enthielt alles, was Passkontrolleure für ihre Arbeit brauchten: u. a. Passkontrollstempel, Visastempel, Blöcke mit Visaformularen, Transit-Einreisekarten, Zählkarten, Stifte, Identitätsbescheinigungen, Wechselgeld sowie weitere Vordrucke und Formulare. In den 1980er Jahren gehörte zur Ausstattung des PKE-Koffers meist auch noch eine Infrarotlampe, mit der Reisedokumente auf Echtheit überprüft werden konnten (Seit 1982 wurde z. B. für Visastempel eine Spezialfarbe verwendet, die unter IR-Licht nicht sichtbar war). Zahlreiche Fächer, Schlaufen und Karabinerhaken dienten zum Verstauen der Utensilien. Durch einen Ledergurt konnte der Koffer bequem vor dem Körper getragen werden, so dass er aufgeklappt als Stempelunterlage diente und der Passkontrolleur im Stehen arbeiten konnte (vgl. auch einen "Schießkoffer").

Die Angehörigen der PKE trugen zwar Uniformen der DDR-Grenztruppen, taten dieses jedoch nur zur Tarnung - tatsächlich unterstanden sie der Linie VI des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).


Sammlung: Verschiedenes
Datierung: 1980er Jahre
Hersteller: unbekannt
Maße: Höhe: 10,5 cm; Breite: 33,5 cm; Tiefe: 26 cm
Material: Riemen: Leder,
Verschluss: Stahlblech,
Schale: Aluminium, Kunststoff
Farbe: silber, schwarz
Verwendung: Kontrolle an der Grenze, Kontrolle von Dokumenten und Ausweisen, Aufbewahrung von Dokumenten und Ausweisen









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