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Inventar-Nr: 09991
Objekt: Schulterstück


Schulterstück Generaloberst des Ministeriums für Staatssicherheit oder der Landstreitkräfte der NVA

Das Schulterstück für einen Generaloberst des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) oder der Landstreitkräfte der NVA hat eine, wie alle "Generalsschulterstücke", hochrote Biesentuchunterlage mit zwei goldfarbenen Rundschnüren aus Dederongespinst und in der Mitte eine doppelte Silberplattschnur aus Metallgespinst, die in fünf Bögen geflochten sind. Oben sind hintereinander drei fünfzackige versilberte Sterne aufgesetzt, vorn befindet sich zudem ein goldfarbener Uniformknopf. In dieser Ausführung wurde das Schulterstück ab 1980 verwendet. Den Rang eines Generalobersts hatte zum Beispiel Markus Wolf, der langjährige Chef der MfS-Auslandsspionage. Der nächst höhere (und höchste) Dienstgrad nach dem Generaloberst war der Armeegeneral (vgl. auch weitere Effekten).

Das Ministerium für Staatssicherheit war kein ziviler Geheimdienst, sondern zählte zu den so genannten "bewaffneten Organen" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war streng militärisch organisiert. Jeder hauptamtliche Mitarbeiter hatte einen Dienstgrad, Zivilbeschäftigte gab es seit 1986 nicht mehr. Die militärische Aus- und Weiterbildung war fester Bestandteil jeder hauptamtlichen MfS-Laufbahn, zur Ausstattung jedes Mitarbeiters gehörte neben der Uniform auch eine entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung die in den Dienstobjekten untergebracht war (vgl. Waffen). Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen den Uniformen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA), nur unterschieden durch ihre "Waffenfarbe", die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux"), ab 1977 in bestimmten Diensteinheiten auch "Weiß" war. Mit "Waffenfarbe" wird die Farbe der Effekten bezeichnet (Kragenspiegel, Ärmelpatten, Schulterklappen usw.). Die Kleiderordnung war je nach Diensteinheit unterschiedlich geregelt - die Angehörigen des Wachregiments Berlin "Feliks E. Dzierzynski", der Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) und Offiziersschüler an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam-Eiche (JHS) mussten die Uniform ständig tragen. Alle anderen Stasi-Mitarbeiter leisteten ihren Dienst in zivil, weshalb sie auch Kleidergeld ausgezahlt bekamen. Die Uniform trugen sie nur zu besonderen Anlässen. Die Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) versahen ihren Dienst ausschließlich in Uniformen der Grenztruppen der DDR.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1980-1990
Hersteller: unbekannt
Maße: Breite: 4 cm; Länge: 10,8 cm
Material: Stoff, Pappe, Dederon, Metall
Farbe: Tuch: hochrot,
Stern: silber,
Schnur: silber, gold
Verwendung: Kennzeichnung des Dienstgrades








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