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Inventar-Nr: 10924
Objekt: Schulterklappe


Schulterklappe Offiziersschüler des Ministeriums für Staatssicherheit (3. Studienjahr)

Die Schulterklappe für einen Offiziersschüler des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) im dritten Studienjahr besteht aus steingrauem Uniformtuch und ist weinrot paspeliert (Waffenfarbe "Rot" (Wein- bzw. Bordeauxrot). An der Außenseite ist ein U-förmiger Tressenbesatz aus Aluminiumgespinst aufgenäht, der an der geraden Schmalseite mit drei Quertressen geschlossen ist. Oben ist ein "S" als silberfarbene Metallauflage aufgesetzt. Der Uniformknopf fehlt. In dieser Ausführung wurde die Schulterklappe seit 1971 verwendet. Der nächst höhere Dienstgrad nach den Offiziersschülern war der Fähnrich (vgl. auch Schulterklappen für Offiziersschüler im 1. Studienjahr, 2. Studienjahr und 4. Studienjahr, sowie weitere Effekten).

Die Offiziersschüler die ihr 4jähriges Hochschulstudium an der Juristischen Hochschule des MfS (JHS) in Potsdam-Eiche absolvierten, schlossen es mit der Verteidigung der Diplomarbeit und der Verleihung des akademischen Grades "Diplomjurist" ab. Die Inhalte des Studiums zielten u.a. darauf, die Offiziersschüler zu Nachwuchskadern für mittlere leitende Dienststellungen aufzubauen.

Das Ministerium für Staatssicherheit war kein ziviler Geheimdienst, sondern zählte zu den so genannten "bewaffneten Organen" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war streng militärisch organisiert. Jeder hauptamtliche Mitarbeiter hatte einen Dienstgrad, Zivilbeschäftigte gab es seit 1986 nicht mehr. Die militärische Aus- und Weiterbildung war fester Bestandteil jeder hauptamtlichen MfS-Laufbahn, zur Ausstattung jedes Mitarbeiters gehörte neben der Uniform auch eine entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung die in den Dienstobjekten untergebracht war (vgl. Waffen). Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen den Uniformen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA), nur unterschieden durch ihre "Waffenfarbe", die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux"), ab 1977 in bestimmten Diensteinheiten auch "Weiß" war. Mit "Waffenfarbe" wird die Farbe der Effekten bezeichnet (Kragenspiegel, Ärmelpatten, Schulterklappen usw.). Die Kleiderordnung war je nach Diensteinheit unterschiedlich geregelt - die Angehörigen des Wachregiments Berlin "Feliks E. Dzierzynski", der Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) und Offiziersschüler an der JHS mussten die Uniform ständig tragen. Alle anderen Stasi-Mitarbeiter leisteten ihren Dienst in zivil, weshalb sie auch Kleidergeld ausgezahlt bekamen. Die Uniform trugen sie nur zu besonderen Anlässen. Die Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) versahen ihren Dienst ausschließlich in Uniformen der Grenztruppen der DDR.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1971-1989
Hersteller: unbekannt
Maße: Breite: 4,1 cm; Länge: 10,5 cm
Material: Stoff, Pappe, Metall
Farbe: Auflage: silber,
Einfassung: rot,
Tresse: silber,
Tuch: steingrau
Verwendung: Kennzeichnung des Dienstgrades








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