Objekt- und Fotodatenbank Online im Museum in der Runden Ecke



Inventar-Nr: 11193
Objekt: Stempel


Passkontrollstempel der Grenzübergangsstelle "Flughafen Leipzig"

Passkontrollstempel in der schweren Ausführung (selbstfärbend) mit Feststeller, Stempelgrundplatte mit Stempelgummi mit Aufschrift "DDR 001 / Flgh. Leipzig", Gehäuse und Knauf aus Kunststoff, 4 Zahlenbändern zur Einstellung der Angaben zum Grenzübertritt (3 Bänder fehlen) und Stempelkissen mit einer zweifarbigen Farbpatrone (Tank) für einen zweifarbigen Stempelabdruck (Der abgebildete Abdruck wurde nachträglich angefertigt und dient nur der Dokumentation des Aussehens. Die Stempelfarbe ist vermutlich nicht authentisch). Diese Stempel konnten auch mit Stempelkissen mit einfarbiger Farbpatrone (Tank) bestückt werden.

Aus dem vorliegenden Passkontrollstempel mit verschiedenartigen Ornamenten als visuell sichtbare Sicherungsvermerke ging neben der Staatsbezeichnung (DDR), der Verkehrsart (Luftverkehr), der Passkontrollstempelnummer (001), dem Namen der Grenzübergangsstelle (GÜSt) (Das kleine Piktogramm im Stempelbild deutet an, dass es sich um eine Flughafen-GÜSt handelte) und dem Datum (Tag, Monat, letzte Ziffer der Jahreszahl, Uhrzeit in Stunden) auch hervor, in welche Richtung der Reisende unterwegs war (Die Angaben zum Datum und der Verkehrsrichtung sind auf dem Stempelabdruck nicht lesbar). Dieser Stempel wurde in den 1980er Jahren von den "Passkontrolleinheiten" (PKE) an der GÜSt Flughafen Leipzig-Schkeuditz eingesetzt (genauer Verwendungszeitraum unbekannt). Die Angehörigen der PKE traten in Uniformen der Grenztruppen der DDR auf, gehörten aber zur Abteilung VI der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) (vgl. einen weiteren Stempel der GÜSt Flughafen Leipzig und verschiedene Visastempel).

In Abständen wurden immer wieder neue Passkontrollstempel mit unterschiedlich gestalteten Stempelgummis eingesetzt. Soweit bisher bekannt, waren frühe Passkontrollstempelabdrücke einfarbig und spätere dann überwiegend zweifarbig. Um Fälschungen vorzubeugen wurden die Farben in unregelmäßigen Abständen gewechselt. Eine Ausnahme bildete der vertragsgebundene Eisenbahntransitverkehr, wo nach bisher unbestätigten Erkenntnissen, vermutlich seit Mitte der 1980er Jahre bis zum Ende des Transitverkehrs nur noch schwarze Stempelfarbe zum Einsatz kam. Die auf dem Passkontrollstempelabdruck abzulesende Verkehrsrichtung konnte mit Buchstaben oder Symbolen angegeben sein. So erfolgte die Kennzeichnung mit einem "E" für die Einreise, einem "A" für die Ausreise und einem "P" für die Durchreise (nur im Eisenbahntransitverkehr zwischen der BRD und West-Berlin) oder mit einem mit der Spitze nach links zeigenden Dreieck für die Einreise, einem mit der Spitze nach rechts zeigenden Dreieck für die Ausreise oder einem Rhombus/Raute für den Transit zwischen der BRD und West-Berlin (genaue Verwendungszeiträume unbekannt).

Als neuralgische Punkte in der nach außen isolierten DDR wurden die Grenzübergangsstellen und der Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) besonders intensiv überwacht. So gehörten die Angehörigen der PKE nicht etwa den Grenztruppen der DDR an, sondern unterstanden der Linie VI des MfS.


Sammlung: Stempel, Siegel, Petschaft
Datierung: 1980er Jahre
Hersteller: VEB Zifferndruckwerke Aschersleben
Maße: Stempelgerät: Tiefe: 4 cm; Höhe: 16 cm; Breite: 6,3 cm
Material: Stempelgummi: Gummi,
Mechanik: Metall,
Gehäuse: Kunststoff
Farbe: Farbtank: gelb,
Knauf: schwarz,
Gehäuse: schwarz
Verwendung: Kontrolle an der Grenze, Kennzeichnung von Dokumenten









IMPRESSUM   |   DRUCKEN