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Inventar-Nr: 11428
Objekt: Stanze


Kerblochstanze

Die Kerblochstanze diente dem Ministerium für Staatssicherheit zum Kodieren von speziellen Karteikarten für die Speicherung personenbezogener Daten in der so genannten Kerblochkartei (KK) (siehe auch Kerbloch- bzw. Randlochverfahren). Die eigens dafür vorgesehenen Karteikarten, die so genannten Kerblochkarten (bzw. wegen ihrer zweireihig gelochten Ränder auch Randlochkarten genannt), hatten das Format DIN A 4 und wurden zunächst zur Bearbeitung oben in die Stanze eingelegt, um dort an einer transparenten Kunststoffplatte ausgerichtet zu werden. Anschließend konnten sie durch Bedienung der zwei silberfarbenen Knaufe an bestimmten Stellen, denen jeweils eine Bedeutung zugeschrieben wurde, unterschiedlich tief gekerbt werden. Position und Tiefe der Kerben versahen die Karteikarten so gewissermaßen mit einem Code, der für persönliche Merkmale und Eigenschaften von Personen stand. Alternativ konnten die Karten auch mit einer Kerblochzange gekerbt werden, während falsche Ausstanzungen mit Hilfe eines speziellen Lochstreifens wieder korrigiert werden konnten. Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel für die Benutzung der Kerblochkartei war die so genannte Selektionsgabel, mit der die Kartei gezielt nach Personen mit bestimmten Eigenschaften durchsucht werden konnte.

Ein ähnliches Kodierungsprinzip lag dem Sichtlochverfahren zu Grunde, für das es wiederum eigene Stanzen gab. Sämtliche Karteien und Karteisysteme waren aufs Engste verknüpft mit der Abteilung XII, die zentrale Registratur und das Archiv des Ministeriums bzw. der einzelnen Bezirksverwaltungen war.


Sammlung: Verschiedenes
Datierung: 1970er/80er Jahre
Hersteller: VEB Bürotechnik
Maße: Breite: 30 cm; Höhe: 21,5 cm; Tiefe: 32,5 cm
Material: Metall, Kunststoff
Farbe: Griff: silber,
Gerät: hellgrau, graublau
Verwendung: Erstellen von Kerblochkarteien









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