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Inventar-Nr: 13089
Objekt: Kragenspiegel


Kragenspiegel für Offiziers- und Fähnrichdienstgrade der Landstreitkräfte der NVA

Dieser Kragenspiegel, hier in der Ausführung von 1966 bis 1990, wurde (paarweise) von Offiziers- und ab 1974 auch von Fähnrichdienstgraden der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA) an den Jacken der Parade- und Ausgangsuniform und ab 1984 der Dienstuniform getragen. Ab 1974 war für die Kragenspiegel an allen Uniformjacken einheitlich die Waffenfarbe "Weiss" vorgeschrieben. Bis dahin führten die Kragenspiegel die Farben der Waffengattungen und Dienste ("Weiß" galt für mot. Schützen/Aufklärungseinheiten der Landstreitkräfte). Der Kragenspiegel besteht aus einer mit dunkelgrauem Besatztuch bezogenen verstärkten Pappeinlage die an den Schmalseiten 20° abgeschrägt ist. In der Mitte befindet sich eine aus Metall geprägte silberfarbene Doppellitze mit weißer Kantillenfüllung (vgl. auch eine Ausführung des Kragenspiegels die bis 1984 nur an der Jacke zur Dienstuniform getragen wurde).

Bis 1977 galt im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) die Trageweise der Kragenspiegel in der Waffenfarbe ("Rot" (Wein- bzw. Bordeauxrot) bei allen Diensteinheiten. Während das Wachregiment Berlin "Feliks E. Dzierzynski" diese Waffenfarbe an den Kragenspiegeln weiter behielt, führten die restlichen Diensteinheiten seit dieser Zeit auch die Waffenfarbe "Weiss" der Landstreitkräfte der NVA (vgl. alle Kragenspiegel für Soldatendienstgrade, Effekten).

Das Ministerium für Staatssicherheit war kein ziviler Geheimdienst, sondern zählte zu den so genannten "bewaffneten Organen" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war streng militärisch organisiert. Jeder hauptamtliche Mitarbeiter hatte einen Dienstgrad, Zivilbeschäftigte gab es seit 1986 nicht mehr. Die militärische Aus- und Weiterbildung war fester Bestandteil jeder hauptamtlichen MfS-Laufbahn, zur Ausstattung jedes Mitarbeiters gehörte neben der Uniform auch eine entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung die in den Dienstobjekten untergebracht war (vgl. Waffen). Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen den Uniformen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA), nur unterschieden durch ihre "Waffenfarbe", die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux"), ab 1977 in bestimmten Diensteinheiten auch "Weiß" war. Mit "Waffenfarbe" wird die Farbe der Effekten bezeichnet (Kragenspiegel, Ärmelpatten, Schulterklappen usw.). Die Kleiderordnung war je nach Diensteinheit unterschiedlich geregelt - die Angehörigen des Wachregiments Berlin "Feliks E. Dzierzynski", der Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) und Offiziersschüler an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam-Eiche (JHS) mussten die Uniform ständig tragen. Alle anderen Stasi-Mitarbeiter leisteten ihren Dienst in zivil, weshalb sie auch Kleidergeld ausgezahlt bekamen. Die Uniform trugen sie nur zu besonderen Anlässen. Die Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) versahen ihren Dienst ausschließlich in Uniformen der Grenztruppen der DDR.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1966-1990
Hersteller: unbekannt
Maße: Unterlage: Länge: 7 cm; Breite: 4 cm;
Litze: Länge: 6 cm; Breite: 2,5 cm
Material: Pappe, Stoff, Metall
Farbe: Tuch: dunkelgrau,
Litze: silber,
Füllung: weiß
Verwendung: Kennzeichnung des Dienstgrades








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