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Inventar-Nr: 13090
Objekt: Kragenspiegel


Kragenspiegel für Soldaten- und Unteroffiziersdienstgrade der Landstreitkräfte der NVA

Dieser Kragenspiegel, hier in der Ausführung von 1965 bis 1990, wurde (paarweise) von Soldaten- und Unteroffiziersdienstgraden sowie Unteroffiziers-, Fähnrich- und Offiziersschülern der Landstreitkräfte (außer Bausoldaten) der Nationalen Volksarmee (NVA) ab 1979 einheitlich an allen Uniformjacken getragen. Bis dahin führten die Kragenspiegel die Farben der Waffengattungen und Dienste ("Weiss" galt für mot. Schützen/Aufklärungseinheiten der Landstreitkräfte). Eine Ausnahme bildeten aber Berufsunteroffiziere und Offiziersschüler, die bereits Ende 1974 an den Parade- und Ausgangsjacken und ab 1975 auch an den Dienstjacken einheitlich Kragenspiegel in der Waffenfarbe "Weiss" trugen. Der Kragenspiegel besteht aus einer mit dunkelgrauem Gewebe bezogenen verstärkten Pappeinlage die an den Schmalseiten 20° abgeschrägt ist. In der Mitte ist eine silberfarbene Doppellitze mit weißen Längsstreifen eingewebt.

Bis 1977 galt im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) die Trageweise der Kragenspiegel in der Waffenfarbe ("Rot" (Wein- bzw. Bordeauxrot) bei allen Diensteinheiten. Während das Wachregiment Berlin "Feliks E. Dzierzynski" diese Waffenfarbe an den Kragenspiegeln weiter behielt, führten die restlichen Diensteinheiten seit dieser Zeit auch die Waffenfarbe "Weiß" der Landstreitkräfte der NVA (vgl. alle Kragenspiegel für Soldatendienstgrade, Effekten).

Das Ministerium für Staatssicherheit war kein ziviler Geheimdienst, sondern zählte zu den so genannten "bewaffneten Organen" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war streng militärisch organisiert. Jeder hauptamtliche Mitarbeiter hatte einen Dienstgrad, Zivilbeschäftigte gab es seit 1986 nicht mehr. Die militärische Aus- und Weiterbildung war fester Bestandteil jeder hauptamtlichen MfS-Laufbahn, zur Ausstattung jedes Mitarbeiters gehörte neben der Uniform auch eine entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung die in den Dienstobjekten untergebracht war (vgl. Waffen). Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen den Uniformen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA), nur unterschieden durch ihre "Waffenfarbe", die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux"), ab 1977 in bestimmten Diensteinheiten auch "Weiß" war. Mit "Waffenfarbe" wird die Farbe der Effekten bezeichnet (Kragenspiegel, Ärmelpatten, Schulterklappen usw.). Die Kleiderordnung war je nach Diensteinheit unterschiedlich geregelt - die Angehörigen des Wachregiments Berlin "Feliks E. Dzierzynski", der Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) und Offiziersschüler an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam-Eiche (JHS) mussten die Uniform ständig tragen. Alle anderen Stasi-Mitarbeiter leisteten ihren Dienst in zivil, weshalb sie auch Kleidergeld ausgezahlt bekamen. Die Uniform trugen sie nur zu besonderen Anlässen. Die Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) versahen ihren Dienst ausschließlich in Uniformen der Grenztruppen der DDR.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1965-1990
Hersteller: unbekannt
Maße: Unterlage: Länge: 6,5 cm; Breite: 3,5 cm;
Litze: Länge: 5,5 cm; Breite: 2 cm
Material: Pappe, Stoff
Farbe: Tuch: dunkelgrau,
Litze: silber,
Streifen: weiß
Verwendung: Kennzeichnung des Dienstgrades








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