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Inventar-Nr: 13098
Objekt: Kragenspiegel


Kragenspiegel für Generalsdienstgrade des Ministeriums für Staatssicherheit oder der Landstreitkräfte der NVA

Dieser Kragenspiegel, hier in der Ausführung von 1978 bis 1990, wurde (paarweise) von den Generalsdienstgraden des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA) an den hochgeschlossenen Jacken der Dienst- und Paradeuniform bis 1974 und an den Wintermänteln bis 1990 (MfS bis 1989) getragen. Er besteht aus einer mit hochrotem Biesentuch bezogenen verstärkten Pappeinlage die an den Schmalseiten abgeschrägt ist. In der Mitte ist eine vergoldete Arabeske aus Tombak aufgesetzt (vgl. auch einen Generalskragenspiegel für Jacken offener Fasson, die Kragenspiegel für Soldatendienstgrade und Effekten).

Das Ministerium für Staatssicherheit war kein ziviler Geheimdienst, sondern zählte zu den so genannten "bewaffneten Organen" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war streng militärisch organisiert. Jeder hauptamtliche Mitarbeiter hatte einen Dienstgrad, Zivilbeschäftigte gab es seit 1986 nicht mehr. Die militärische Aus- und Weiterbildung war fester Bestandteil jeder hauptamtlichen MfS-Laufbahn, zur Ausstattung jedes Mitarbeiters gehörte neben der Uniform auch eine entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung die in den Dienstobjekten untergebracht war (vgl. Waffen). Die Uniformen des MfS entsprachen im Wesentlichen den Uniformen der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA), nur unterschieden durch ihre "Waffenfarbe", die beim MfS "Rot" (analog zur Farbe der MfS-Sportorganisation Dynamo "Dunkelrot bzw. Bordeaux"), ab 1977 in bestimmten Diensteinheiten auch "Weiß" war. Mit "Waffenfarbe" wird die Farbe der Effekten bezeichnet (Kragenspiegel, Ärmelpatten, Schulterklappen usw.). Die Kleiderordnung war je nach Diensteinheit unterschiedlich geregelt - die Angehörigen des Wachregiments Berlin "Feliks E. Dzierzynski", der Wach- und Sicherungseinheiten der Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) und Offiziersschüler an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam-Eiche (JHS) mussten die Uniform ständig tragen. Alle anderen Stasi-Mitarbeiter leisteten ihren Dienst in zivil, weshalb sie auch Kleidergeld ausgezahlt bekamen. Die Uniform trugen sie nur zu besonderen Anlässen. Die Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) versahen ihren Dienst ausschließlich in Uniformen der Grenztruppen der DDR.


Sammlung: Uniformen, Effekten, Accessoires
Datierung: 1978-1990
Hersteller: unbekannt
Maße: Länge: 8,5 cm; Breite: 3,5 cm
Material: Unterlage: Pappe,
Tuch: Stoff,
Auflage: Tombak
Farbe: Tuch: hochrot,
Auflage: gold
Verwendung: Kennzeichnung des Dienstgrades








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