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Inventar-Nr: 15379
Objekt: Glas


Biertulpe "30 Jahre Grenztruppen der DDR - Heiligenstadt"

Die Biertulpe mit Goldrand wurde 1976 anläßlich des 30-jährigen Jubiläums der Grenztruppen der DDR hergestellt. Sie zeigt zwei bewaffnete Grenzposten, die zwischen Bäumen auf einer Wiese das Umfeld beobachten und die Grenze sichern. Darunter steht "Grenztruppen / der DDR / Heiligenstadt", darüber "30 / JAHRE" und die Jahreszahlen "1946" und "1976". Schon vor Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 erfolgte in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) im November 1946 der Aufbau einer Grenzpolizei (GP). Daraus ging im Jahr 1952 die Deutsche Grenzpolizei (DGP) hervor, die bis 1961 wiederholt wechselnd in das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und in das Ministerium des Innern (MdI) eingegliedert war. Am 15. September 1961 wird die DGP dann dem Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) unterstellt und in "Grenztruppen der NVA" umbenannt, welche wiederum 1973/74 offiziell als "Grenztruppen der DDR" bezeichnet wurden, da sie formal nicht mehr der NVA angehörten, obwohl sie weiterhin dem MfNV unterstanden. Zwar galt der 1. Dezember 1946 als offizielles Gründungsdatum der Grenzpolizei, doch erst ab 1976 wurde dieses als Jahrestag der Grenztruppen gefeiert. Am Standort Heiligenstadt war das Grenzregiment 4 "Willy Gebhardt" stationiert, das dem Grenzkommando Süd Erfurt angehörte (vgl. auch weitere Biertulpen).

Dadurch, dass die Soldaten und die sie umgebenden Bäume scherenschnittartig nur in schwarz dargestellt sind, entsteht der Eindruck, dass es sich um eine abendliche Szene handelt. Insgesamt wird der Dienst der Grenztruppen damit stark romantisiert. In der Realität war der Dienst bei den Grenztruppen recht unbeliebt: er konnte zum einen sehr eintönig sein, zum anderen mussten die Soldaten ständig in Alarmbereitschaft sein - beides zusammen bedeutete eine relativ hohe psychische Belastung.

Die Grenztruppen der DDR waren mit einer Stärke von etwa 50.000 Mann die entscheidende Truppe zur Sicherung der DDR-Grenzen. Sie gingen 1961 aus der Deutschen Grenzpolizei (DGP) hervor, welche zwischenzeitlich, vom 16. Mai 1952 bis zum 1. März 1957, dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt war. Die Angehörigen der Grenztruppen hatten notfalls auch mit Schusswaffengebrauch die "Unverletztlichkeit" der Grenze sicherzustellen. Doch auch die Truppe selbst wurde wegen der befürchteten Fluchtgefahr streng überwacht: Im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) sorgte die Hauptabteilung I dafür, dass in den Grenztruppen nur diente, wer keine West-Verwandtschaft hatte und auch sonst als zuverlässig eingestuft wurde (vgl. auch einen Teller zum 30-jährigen Jubiläum und weitere Objekte zu den Grenztruppen und zur Grenze).


Sammlung: Varia
Datierung: 1976
Hersteller: unbekannt
Maße: Fuß: Durchmesser: 6 cm;
Gesamt: Höhe: 16,5 cm
Material: Glas
Farbe: Glas: transparent,
Aufdruck: mehrfarbig,
Rand: gold
Verwendung: Geschenk, Propaganda








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