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Inventar-Nr: 15427
Objekt: Teller


Teller Ernst Thälmann als Ehrengeschenk der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt (Wandteller)

Dieser Wandteller aus weißem Porzellan mit Goldrand war ein Ehrengeschenk der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt an einen Offizier des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Er zeigt im Spiegel das Porträt von Ernst Thälmann (1886-1944). Auf der roten Tellerfahne ist die schwarze Umschrift "EHRENGESCHENK SED BEZIRKSLEITUNG KARL-MARX-STADT" zu lesen. Der Herstellungsort ist bisher unbekannt, da der Teller keine Porzellanmarke besitzt (vgl. alle Objekte zu Ernst Thälmann sowie alle Zier- bzw. Schmuckteller und Erinnerungsstücke).

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war die alles bestimmende Partei in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), die ihre Monopolstellung vierzig Jahre lang hielt und ihre Macht nur mit dem beständigen Ausbau des MfS zu sichern wusste. Entsprechend dem Eigenverständnis des MfS, das sich als "Schild und Schwert" der Partei verstand, war es dieser treu ergeben. Deshalb waren alle Hauptamtlichen Mitarbeiter zugleich Mitglied in der SED. Die SED, die 1987 rund 2,26 Mio. Mitglieder zählte (13,8 Prozent der DDR-Bevölkerung), untergliederte sich territorial nach Bezirken und Kreisen, die Ebene darunter bildeten 60.000 so genannte "Grundorganisationen" (GO), die meistens an Betriebe gekoppelt waren ("Produktionsprinzip"). In gleicher Weise, wie dies auch in Betrieben und Verwaltungen üblich war, war sie im Bereich des MfS organisiert. Jede Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) besaß eine eigene Grundorganisation. Zusätzlich war der jeweilige Leiter der Bezirksverwaltung gleichzeitig Mitglied der SED-Bezirksleitung.


Sammlung: Varia
Datierung: 1980er Jahre
Hersteller: unbekannt
Maße: Höhe: 3,2 cm; Durchmesser: 27,9 cm
Material: Porzellan
Farbe: Teller: weiß,
Aufdruck: schwarz, rot,
Rand: gold
Verwendung: Geschenk, Propaganda, Wandschmuck








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