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Inventar-Nr: 17586
Objekt: Abzeichen


Abzeichen vom Kirchentag 1978 in Leipzig (Anhänger)

Das Abzeichen stammt vom Kirchentag in Leipzig 1978. Es besteht aus Kunststoff und besitzt ein Loch, an dem eine dünne Schnur befestigt ist.

Nach 1954 war es das zweite Mal, dass vom 26. bis 28. Mai 1978 ein Kirchentag in Leipzig abgehalten wurde. Er stand unter dem Motto "Leben heißt ein Ziel haben" und fand statt, kurz nach dem Erich Honecker den Kirchen ihr eigenes Gestaltungsrecht zuerkannt hatte, gleichzeitig aber in den Schulen den Wehrkundeunterricht einführte. Daher war auch die fortschreitende Militarisierung der Gesellschaft ein großes Thema auf dem Kirchentag. Am Rande kam es auch zu Protesten gegen die geplante Einführung eines Wehrkundeunterrichtes. Diese Proteste konnte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) im Rahmen des Kirchentages nicht verhindern, umso härter ging sie dann im außerkirchlichen Raum dagegen vor (vgl. auch die politische Protestbewegung "Schwerter zu Pflugscharen").

Als Hilfstrupp zur Umsetzung bestimmter Aspekte der Politik der SED engagierte sich auch die Blockpartei CDU (Ost). So hatte die SED den Bezirksvorstand der CDU um eine Unterwanderung des Kirchentags 1978 gebeten, sogar die Teilnehmerbeiträge sollten erstattet werden. Der Bezirksvorstand entsandte daraufhin 56 "Unionsfreunde" zum Kirchentagskongress. Im Abschlussbericht des Zentralen Operativen Einsatzstabes des MfS hieß es dazu: "Das Engagement der CDU "in den Untergruppen hat mit zur Zurückdrängung negativer Auffassungen und zur Gewährleistung einer ständigen Übersicht beigetragen."

Den Kirchentag 1989 in Leipzig hätte der Staat am liebsten verboten, da hier der Protest gegen das SED-Regime seit 1988 eskalierte.


Sammlung: Sonstiges
Datierung: 26.05.1978-28.05.1978
Hersteller: unbekannt
Maße: Breite: 51,5 mm; Länge: 63 mm
Material: Abzeichen: Kunststoff,
Schnur: Baumwolle
Farbe: Plakette: orange,
Aufschrift: weiß,
Schnur: weiß
Verwendung: Werbung, Erinnerung








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