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Inventar-Nr: 33160/71
Objekt: Filter


Feinstaubfilter PFP 1000

Der Feinstaubfilter PFP-1000 gehört zur fest installierten Lüftungsanlage der ehemaligen Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig (Bunker bei Machern). Er befindet sich in einem olivfarbenen rechteckigen Gehäuse aus Metall. Der Deckel ist mit Schrauben an der Oberseite befestigt, die kurzen Seitenwände laufen konisch aus und enden in einem Anschlussstutzen (Flansch), der mit einem separaten Filterdeckel aus Metall geschlossen werden kann. Die Stutzen dienen dem Anschluss an das Lüftungsrohr, das die Luft einbringt und weiterleitet. Auf das Gehäuse ist ein gelber Streifen mit der Aufschrift "Anlage 1 / PFP 1000" aufgemalt. Die Kontrolle der Wirksamkeit der Filter erfolgte über ein U-Rohrmanometer. Die verbrauchten Filter konnten ausgewechselt werden. Für den Transport befindet sich an der Vorder- und Rückwand ein Bügelgriff. Die Feinstaubfilter PFP-1000 wurden eingesetzt, um die Zuluft von festen und flüssigen Teilchen (Staub, Aerosole, Bakterien) zu reinigen. Gleichzeitig sollte eine Art Vorfilterung erfolgen, die die anschließende Reinigung der Luft durch die Absorptionsfilter FP 100 erleichtern sollte.

Da der Bunker als ABC-Schutzbauwerk dienen sollte, bezog sich die Ausrüstung der Lüftungstechnik sowohl auf die Versorgung der Insassen mit Frischluft, als auch darauf, kontaminierte Außenluft am Eindringen zu hindern, indem im Bauwerk ein Überdruck erzeugt wurde. Im Bunker wurden zwei Lüftergänge entlang der Rückwände der einzelnen Arbeitsgänge mit Filtern, Lüftern und Lüftungsrohren ausgestattet. Die Absorptionsfilter FP 100 sollten eingesetzt werden, um die vorgefilterte Luft von giftigen Stoffen, radioaktiven Aerosolen, sowie giftigen und neutralen Rauchen zu befreien. Die Außenluft konnte über einen Kiesdruckwellendämpfer (Kiesbett im Lüftungsschacht zur Brechung von Druckwellen und ersten Aufnahme grober Verunreinigungen) angesogen werden. Im Lüftergang selbst wurde die Luft stets über einen Grobstaubfilter geleitet. Durch Lüftungsrohre, welche mittels Schnellschlussklappen auf- oder abgeriegelt werden konnten, wurde die Luft entweder direkt im Bunker verteilt (Betriebsweise I) oder weiter über die Vorfilter PFP-1000 und die Absorptionsfilter FP 100 (Betriebsweise II) geleitet. Bei Betriebsweise III, der Hermetisierung, wäre mittels Druckluft aus Druckluftflaschen ein Überdruck erzeugt und die Lüftungsanlage nur noch im Umluftbetrieb "gefahren" worden. Mittels Haupt- oder Reservelüfter konnte die Luft durch das Bauwerk bewegt werden.



Sammlung: Lüftungs- und Klimatechnik
Datierung: unbekannt
Hersteller: unbekannt
Maße: Höhe: 48 cm; Breite: 90 cm; Tiefe: 48 cm
Material: Gesamt: Metall
Farbe: Gehäuse: oliv,
Streifen: gelb
Verwendung: Luftregenerierung, Entgiftung, Entaktivierung, Belüftung








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