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Inventar-Nr: 33569
Objekt: Funkgerät


Empfänger Zusatzgerät EZ 111

Bestandteil der Funkausrüstung der ehemaligen Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig (Bunker bei Machern) waren auch vier dieser Empfänger-Zusatzgeräte EZ 100, welche als Zusatzgerät für das Funkgerät EKD 100 genutzt werden konnten. Das Empfänger-Zusatzgerät diente dem Zusammenwirken verschiedener Nachrichtenübertragungen, indem es MHz-Bereiche selektierte, zwischen Funk- und Fernschreibsignalen unterschied und optische Signale filterte. Der Empfänger mit einem Gehäuse aus Stahlblech besitzt an der Front seine Bedienelemente in Form von Drehschaltern und ergänzt diese mit folgenden weiteren Ausnutzungsmöglichkeiten: einem hochselektiven Vorselektor für den Empfang bei erschwerten Duplex-Bedingungen, einer Antennenwahl durch Handumschaltung zwischen 4 Antennenanschlüssen oder insgesamt 11 Antennen bei Nutzung des Antennenselektors AVV 01S, einem Empfänger-Diversity-Betrieb, der Demodulation von F1- und F6-Sendungen, der Weitergabe als Einfachstrom-, Doppelstrom- und Tontastzeichen und der Abstimmanzeige durch Leuchtdiodenzeile. Der Anschluss für einen Kopfhörer oder ein Tonaufnahmegerät befindet sich ebenfalls vorn. Auf der Rückseite sind weitere Anschlussmöglichkeiten für die Empfänger und die Stromzufuhr vorhanden. Das Gerät war für den mobilen und den stationären Gebrauch bestimmt.

Im Bunker waren vier Arbeitsgänge vollständig für die Nachrichtenübertragung eingerichtet. Arbeitsbereiche mit Übertragungs- und Vermittlungstechnik, Fernschreibgeräte, eine Feld- und eine geheime Regierungsvermittlung sowie Funkgeräte sollten die Arbeit der Staatssicherheit aufrechterhalten. Die Funksprüche konnten mit Hilfe einer Polarisationsantenne, welche sich auf dem "Dach" des Bunkers befindet, in Empfang genommen werden. Die Funksprüche konnten mit Hilfe einer Polarisationsantenne, welche sich auf dem "Dach" des Bunkers befindet, in Empfang genommen werden. Als Empfänger waren 4 Allwellenempfänger Typ EKD 315 mit diesem Empfängerzusatzgerät EZ 111 vorhanden. So konnten auch Funk-Fernschreiben empfangen werden. Das Sende-Empfangsgerät diente der Herstellung der dafür notwendigen Telefonie- und Telegrafieverbindungen. Nur im äußersten Notfall sollte direkt vom Bunker gesendet werden. Die üblichen Funkverbindungen wären über eine abgesetzte Sendestelle erfolgt, welche ebenfalls in Form eines kleinen röhrenförmigen Bunkers 3 km vom Stasi-Bunker entfernt gebaut wurde. So war es möglich, dass anpeilbare Funksprüche erst in einer Distanz von 3 km den Sender verließen und die Tarnung des Bunkers gewahrt werden konnte. Die Ausstattung der abgesetzten Sendestelle konnte vom Funkgang des Bunkers fernbedient werden. Da die Sender über das normale Fernmeldenetz bedient wurden, konnte der Sendebetrieb praktisch über jede erreichbare Sendestelle, z.B. auch über die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig erfolgen. Für den Notfall waren im Bunker zusätzlich ein SEG 100 D und ein SEG 15 D als "Notsender" vorhanden.


Sammlung: Kommunikation und Abhörvorrichtungen
Datierung: 1985
Hersteller: VEB Funkwerk Köpenick
Maße: Tiefe: 40 cm; Breite: 55 cm; Höhe: 10 cm
Material: Schalter: Kunststoff,
Gerät: Metall
Farbe: Vorderseite: schwarz,
Gehäuse: grün
Verwendung: Nachrichtenübermittlung, Kommunikation








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