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Inventar-Nr: B02208
Objekt: Buch


Taschenbuch "Sieben Augen hat der Pfau"
Vierter Band aus der Serie "Das unsichtbare Visier"

Bei dieser Taschenbuchausgabe handelt es sich um den vierten Band der Buchreihe "Das unsichtbare Visier", die als Vorlage für die Teile 1 bis 9 der gleichnamigen DEFA-Fernsehserie (1973-1979) diente (vgl. alle vier veröffentlichten Bände). Die insgesamt 16-teilige "Spionage- und Agenten-Serie", die mit aktiver Unterstützung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) entstand, war eine der erfolgreichsten Produktionen des Fernsehens der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Obwohl nicht auf einer realen Grundlage basierend, entsprach sie doch genau den Vorstellungen der Stasi und den gewünschten Feindbildern des "Kalten Krieges". Ansatzweise in der Aufmachung an James-Bond-Verfilmungen erinnernd ist der Protagonist der Serie aber kein imperialistischer Agent sondern - dem Selbstverständnis des MfS entsprechend - ein "Kundschafter für den Frieden", der im Auftrag der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) unter falscher Identität im "Operationsgebiet", vorwiegend in der Bundesrepublik Deutschland (BRD), tätig ist. Der Hauptdarsteller Armin Mueller-Stahl - vom Publikum mehrfach zum "beliebtesten Schauspieler der DDR" gewählt - geriet selber ins Visier der Staatssicherheit nachdem er 1976 die Petition gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann unterschrieben hatte. Seine Karriere war daraufhin in der DDR vorbei, er wurde mit einem Filmverbot belegt. Im Jahr 1980 siedelte er nach Westdeutschland über. Seine Rolle in der Fernsehserie übernahm 1977 ein anderer Schauspieler.

Vor allem in den ersten zwei Jahrzehnten ihres Bestehens unternahm die Staatssicherheit große Anstrengungen um die Bürger zur aktiven Mitarbeit bei der Sicherung des Staates zu bewegen. Eine offensive Öffentlichkeitsarbeit, die hauptsächlich von den territorialen Diensteinheiten des MfS betrieben wurde, sollte die Bevölkerung über die Tätigkeit des MfS und dessen Ergebnisse informieren und die Bereitschaft fördern die Stasi zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit den staatlichen Organen und Institutionen präsentierte das MfS vorwiegend in den Bezirksstädten mehrere thematische Ausstellungen, in denen zumeist die Aktivitäten der westlichen Geheimdienste und deren Aufgaben in der DDR beschrieben und die vermeintliche Spionagetätigkeit und die angeblichen Verbrechen für den "Westen" tätiger DDR-Bürger angeprangert worden. Weiterhin zielten solche Ausstellungen auch darauf, um die Bevölkerung über den angeblichen dekadenten Einfluss der westlichen Medien auf die DDR-Jugend aufzuklären. Bis Ende der 1960er Jahre erfolgte die Agitation durch das MfS auch offen mit Hilfe aller Massenmedien. Neben Fernsehdokumentationen und -beiträgen, in denen vordergründig die Aufdeckung und Entlarvung von kriminellen Menschenhändlerringen, Agentennetzen, Nazi- und Kriegsverbrechern und gegen die DDR agierenden Organisationen in der BRD und Westberlins als Erfolg der Aufklärungsarbeit durch das MfS gefeiert wurden, gehörten aber auch Kinofilme wie "For eyes only" oder eine Vielzahl von Publikationen und Dokumentationen zum Propaganda-Repertoire. Im Rahmen der Traditionsarbeit und -pflege führte das MfS seine Propaganda und Aufklärungsarbeit aber auch zielgerichtet direkt in die Schulen, Betriebe und Organisationen und betreute dort in Form von Partner- und Patenschaften u.a. Schulklassen und Kollektive (vgl. auch ein Tafelwerk welches Agitationszwecken diente).



Sammlung: Buch
Hersteller: Druckerei Neues Deutschland, Druckerei des Ministeriums für Nationale Verteidigung
Maße: Breite: 11 cm; Länge: 16,5 cm; Höhe: 2 cm
Material: Papier
Farbe: Einband: mehrfarbig

Autor/Herausgeber: Bonhoff, Otto
Schauer, Herbert
Verlag: Militärverlag der DDR
Erscheinungsjahr: 1981
Erscheinungsort: Berlin
Auflage: 2. Auflage
Umfang: 288 S.
Band: Band 4








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