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Inventar-Nr: F.A.02144
Objekt: Fotografie


Diktiergerät memocord K44 mit magnetischem Füllhalter-Mikrofon MM 61 aus der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig

Das Diktiergerät memocord k44 wurde vom Bürgerkomitee Leipzig in der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig (BVfS) gefunden. An das vorliegende Gerät wurde über einen Adapter ein Magnetisches Füllhaltermikrofon MM61 angeschlossen. So konnte das MM 61 in seiner Tarnung als Füllfederhalter mehr oder weniger offen "am Mann" getragen werden und ermöglichte eine geheime Aufzeichnung von Gesprächen.

Das von der Firma Stuzzi - Radiotechnische Werke Wien produzierte Gerät wurde über die Assmann GmbH in Bad Homburg vertrieben. Wie so häufig bediente sich das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zumindest in Sachen technischer Ausrüstung gerne im Westen, dem so genannten nicht sozialistischen Wirtschaftsraum.
Diktiergeräte waren für die tägliche Arbeit des MfS wichtige Hilfsmittel: Sie wurden sowohl offen als auch "konspirativ" (verdeckt) eingesetzt: Zum einen dienten sie den Führungsoffizieren, die ihre Treffs mit Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) mitschnitten, um diese anschließend abzutippen, zum anderen ließen sich Gespräche durch die Kombination mit versteckten Mikrofonen auch ohne Wissen des Gesprächspartners mitschneiden. Ebenso fanden sie als "normale" Bürodiktiergeräte Verwendung.

Die Aufnahme entstand bei einer Begehung des Gebäudes der ehemaligen Bezirksverwaltung Leipzig durch Mitglieder des Bürgerkomitees Leipzig im Frühjahr 1990.


Sammlung: Friedliche Revolution, Stasi-Besetzung
Datierung: 04.1990
Fotograf: Dlugos, Günter








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