Die Linie XII
(Archiv, Zentrale Auskunft)

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Das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) war nach dem sog. Linienprinzip organisiert: Die meisten Hauptabteilungen (HA) im Ministerium setzten sich als Abteilungen in den einzelnen Bezirksverwaltungen (BVfS) fort. Gemeinsam bildeten sie eine ?Linie?.

Die Linie XII bestand jedoch sowohl auf Ministeriums- als auch auf Bezirksebene aus jeweils einer ?Abteilung? (statt ?Hauptabteilung? im Ministerium). Auf beiden Ebenen war sie das zentrale Archiv, in dem alle Vorg?nge (IM, GMS, OPK, OV, UV)im Verantwortungsbereich des Ministeriums bzw. der jeweiligen Bezirksverwaltung zur Ablage kamen und entsprechend archiviert wurden. Die Abteilung XII f?hrte die zentrale Personenkartei F 16 und s?mtliche Nachweise zu ?aktiven? und ?passiven? Erfassungen und versorgte die anderen Abteilungen mit Aktendeckeln und Formbl?ttern f?r die F?hrung von registrierten Vorg?ngen. MfS-intern war die Abteilung zudem die zentrale Auskunft: Sie bearbeitete Rechercheauftr?ge von Diensteinheiten zu Erfassungen von Personen, f?hrte auf Anfrage ?berpr?fungen durch und stellte die gesammelten Informationen bereit. Dienstrechtlich war sie im Ministerium direkt der Zentralen Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) unterstellt. Auch staatliche Stellen wie die Staatanwaltschaft, Gerichte, die Volkspolizei (Arbeitsrichtung I) sowie die Verwaltung Aufkl?rung des Ministeriums f?r Nationale Verteidigung legten im Stasi-Archiv Akten ab. Im Rahmen der Mobilmachungsarbeit sorgte die Abteilung XII schlie?lich f?r die Sicherheitsverfilmung zu IM/GMS sowie f?r die Ersatzverfilmung von Archivmaterialien auf Mikrofilm.

Die zentrale Abteilung XII in Berlin hatte 344 Mitarbeiter, die Abteilung XII im Bezirk Leipzig z?hlte 29 Mitarbeiter (Stand: 1989).


Glossar
Literatur