Die Linie XIX
(Verkehr, Post, Nachrichtenwesen)

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Das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) war nach dem sog. Linienprinzip organisiert: Die meisten Hauptabteilungen (HA) im Ministerium setzten sich als Abteilungen in den einzelnen Bezirksverwaltungen (BVfS) fort. Gemeinsam bildeten sie eine ?Linie?.

Die Hauptabteilung XIX in der Zentrale bzw. die Abteilungen XIX in den Bezirksverwaltungen f?r Staatssicherheit (BVfS) hatten im Wesentlichen die geheimdienstlichen Aufgaben im Bereich des Verkehrswesens sowie des Post- und Fernmeldewesens zu erf?llen. Auf dem Gebiet des Verkehrswesens betraf dies haupts?chlich die Sicherung der Deutschen Reichsbahn (einschlie?lich des Milit?rverkehrs), besonders im Bereich des grenz?berschreitenden Verkehrs. Dar?ber hinaus waren der Schutz der zivilen Luftfahrt/Interflug und des Wirtschaftsfluges, des Kraftverkehrs, der Binnen- und Seeschifffahrt, der inl?ndischen und internationalen Speditionst?tigkeit sowie der Sektor der Hochseeflotte und Hafenwirtschaft von enormer Bedeutung.

Wie in den meisten Abteilungen des MfS stand auch hier die Spionageabwehr in den vorgenannten Bereichen an erster Stelle, da man grunds?tzlich von einer permanenten Durchsetzungst?tigkeit seitens der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) feindlich gesinnter Geheimdienste und Organisationen ausging. Aus diesem Grund gab es stets Sicherheits?berpr?fungen von Geheimnistr?gern, Auslands- und Reisekadern sowie des Personals im grenz?berschreitenden Verkehr. In diesem Sinne wurden ebenso ?diversionsgef?hrdete? Objekte, Einrichtungen und Anlagen des Verkehrs-, Fernmelde- und Nachrichtenwesens zur Verhinderung jeglicher St?rt?tigkeit gesichert. Hierbei wurde eng mit den Spezialkommissionen der Linie IX (Untersuchungsorgan) und den Spezialisten des Verkehrswesens zur Aufkl?rung der Ursachen und Verantwortlichkeiten bei Katastrophen im Bahn-, Luft- und Seeverkehr zusammengearbeitet.

Die Hauptabteilung XIX in Berlin hatte 251 Mitarbeiter, die Abteilung XIX im Bezirk Leipzig z?hlte 38 Mitarbeiter (Stand: 1989).


Glossar
Literatur