Die Abteilung XI
(Chiffrierwesen)

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Das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) war nach dem sog. Linienprinzip organisiert: Die meisten Hauptabteilungen (HA) im Ministerium setzten sich als Abteilungen in den einzelnen Bezirksverwaltungen (BVfS) fort. Gemeinsam bildeten sie eine ?Linie?.

Im ? als ?geheime Verschlusssache? klassifizierten ? ?W?rterbuch der Staatssicherheit?, das die Juristische Hochschule des MfS zum 20. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) erarbeitet hatte, wird die Chiffrierung als ?die Ver?nderung der Form einer Nachricht zum Zwecke der Geheimhaltung durch Umsetzen der allgemein gebr?uchlichen Darstellung in eine andere? erkl?rt.

Die Abteilung XI des MfS war das Zentrale Chiffrierorgan (ZCO) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und damit verantwortlich f?r die Organisation und Kontrolle des gesamten Chiffrierwesens in der DDR. Der operativen Sicherung des Chiffrierwesens, der Chiffrierdienste und der dazu eingesetzten Kader wurde enorme Bedeutung zugemessen, da sie einen Bestandteil des nationalen Geheimnisschutzes (vgl. dazu die Arbeit der ZAGG) darstellten. Zu den Aufgaben der Abteilung XI geh?rten neben der Abwehrarbeit auch die Entwicklung, Produktion und Bereitstellung von neuen Chiffriertechniken und anderweitiger kryptologischer Verfahren, Mittel und Methoden zur geheimen Verschl?sselung von Nachrichten und Botschaften, ebenso aber auch die Enttarnung des Chiffrierverkehrs der ausl?ndischen Vertretungen und Einrichtungen auf dem Gebiet der DDR. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Weiterentwicklung des Auslands-Chiffrierdienstes der DDR. F?r ihre Arbeit konnte die Abteilung auf ein gut organisiertes Netz von IM und auf eingesetzte OiBE zur?ckgreifen.

Die Hauptabteilung XI hatte 513 Mitarbeiter in Berlin, die Abteilung XI im Bezirk Leipzig z?hlte 17 Mitarbeiter (Stand: 1989).


Glossar
Literatur