Die Abteilung Bewaffnung und Chemischer Dienst (BCD)

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Das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) war nach dem sog. Linienprinzip organisiert: Die meisten Hauptabteilungen (HA) im Ministerium setzten sich als Abteilungen in den einzelnen Bezirksverwaltungen (BVfS) fort. Gemeinsam bildeten sie eine ?Linie?.

Die Linie Bewaffnung / Chemischer Dienst (BCD) hie? auf Ministeriumsebene jedoch einfach ?Abteilung? (statt ?Hauptabteilung?) und setzte sich in den Bezirksverwaltungen als selbst?ndiges Referat fort. Sie war zust?ndig f?r die Gew?hrleistung der ?operativ-technischen? und ?materiell-technischen? Sicherstellung der Diensteinheiten des MfS mit Bewaffnung, Munition und chemischer Ausr?stung. Zudem fielen die Vorbereitung und Organisation von Schutzma?nahmen in ihren Zust?ndigkeitsbereich, die die Mitarbeiter des MfS vor den Wirkungen eines gegnerischen Einsatzes von Massenvernichtungswaffen oder den Folgen eines nuklearen Unfalls sch?tzen sollten. Sie sorgte f?r den Strahlenschutz im MfS sowie f?r den Giftschutz im waffentechnischen und chemischen Dienst. In diesen Bereichen zeichnete sie zudem f?r die Aus- und Weiterbildung der MfS-Mitarbeiter verantwortlich. Schlie?lich war ihre Mitarbeit auch bei Waffengesch?ften des MfS gefragt. So waren z.B. mehrere Mitarbeiter des Lagers Rostock II (in Kavelsdorf), das ein wichtiges Lager f?r den geheim betriebenen Waffenhandel zur Devisenbeschaffung war, ?Offiziere im besonderen Einsatz? (OibE) in Diensten des BCD. Im Bezirk Leipzig unterhielt das selbst?ndige Referat BCD der BVfS zudem den MfS-eigenen Schie?stand in Bienitz.

Die Abteilung Bewaffnung / Chemischer Dienst hatte 157 Mitarbeiter im Ministerium in Berlin, das selbst?ndige Referat BCD in der BVfS Leipzig z?hlte 8 Mitarbeiter (Stand: 1989).


Glossar
Literatur