Bautzen I und II

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Die Strafvollzugsanstalt Bautzen I, wegen der Farbe seiner Ziegel auch bekannt als ?Gelbes Elend"", unterstand von 1950 bis 1989 dem Ministerium des Innern (MdI) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Seine Insassen waren zum Teil politische H?ftlinge, gr??tenteils jedoch zu langen Haftstrafen verurteilte Kriminelle. Seinen furchtbaren Ruf hatte es sich aber schon in der Zeit von 1945 bis 1950 erworben, als es der sowjetischen Geheimpolizei als Speziallager gedient hatte: Mindestens 2.800 Menschen kamen in dieser Zeit im ?Sonderlager Nr. 4? (Bautzen I) zu Tode. Heute nutzt das Justizministerium des Freistaates Sachsen das Geb?ude als Justizvollzugsanstalt.

Gleich nebenan befindet sich die ehemalige Haftanstalt Bautzen II, die offiziell auch in den Zust?ndigkeitsbereich des MdI der DDR geh?rte. De facto war Bautzen II jedoch von 1956 bis 1989 ein Gef?ngnis des Ministeriums f?r Staatssicherheit (MfS), das auch von einem OibE geleitet wurde. Da zu den Inhaftierten vorwiegend so genannte ?Staatsverbrecher? geh?rten - politische Gegner der SED-F?hrungsspitze, hochrangige Geheimnistr?ger, straff?llig gewordene Funktion?re und fr?here MfS-Angeh?rige sowie Ausl?nder, denen Spionage oder Fluchthilfe vorgeworfen wurde - war die Einrichtung auch als ?Mielkes Privat-Knast? bekannt. Den Rang als eines der ber?chtigsten Gef?ngnisse der DDR, in dem vor allem politische Gegner ?kalt gestellt? werden sollten, lief Bautzen II der Nachbaranstalt Bautzen I im Laufe der Zeit ab. Neben diesem ?inoffiziellen? Gef?ngnis f?r Untersuchungshaft und Strafvollzug betrieb das MfS in jedem Bezirk jeweils eine eigene Untersuchungshaftanstalt (UHA). Im ehemaligen Bautzen II befindet sich heute eine Gedenkst?tte.


Glossar
Literatur