?Zersetzen?

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Mit ?Zersetzung? bezeichnete das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) eine ?operative Methode (...) zur wirksamen Bek?mpfung subversiver T?tigkeit?, durch die ?Einflu? auf feindlich-negative Personen, insbesondere auf ihre feindlich-negativen Einstellungen und ?berzeugungen? ausge?bt werden sollte, so dass ?diese ersch?ttert oder allm?hlich ver?ndert werden bzw. Widerspr?che sowie Differenzen zwischen feindlich-negativen Kr?ften hervorgerufen, ausgenutzt oder verst?rkt werden.? Ziel dieser perfiden Methode war letztendlich die ?Zersplitterung, L?hmung, Desorganisierung und Isolierung? der betreffenden Personen oder Gruppen (Alle Zitate aus dem ?W?rterbuch der Staatssicherheit? von 1985). ?Zersetzt? wurde haupts?chlich im Rahmen Operativer Vorg?nge (OV). So enth?lt auch die von Erich Mielke herausgegebene Richtline 1/76 ?zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorg?nge? wesentliche Aussagen ?ber diese Methode. Als ?bew?hrte, anzuwendende Formen der Zersetzung? werden darin u.a. folgende Vorgehensweisen bezeichnet: ?Systematische Diskreditierung des ?ffentlichen Rufes, des Ansehens und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, ?berpr?fbarer und diskreditierender sowie unwahrer, glaubhafter, nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben; systematische Organisierung beruflicher und gesellschaftlicher Misserfolge zur Untergrabung des Selbstvertrauens einzelner Personen; (...) Erzeugen von Misstrauen und gegenseitigen Verd?chtigungen innerhalb von Gruppen, Gruppierungen und Organisationen; (...) Besch?ftigung von Gruppen, Gruppierungen und Organisationen mit ihren internen Problemen, mit dem Ziel der Einschr?nkung ihrer feindlich-negativen Handlungen?. Die angewandten Mittel waren dabei vielf?ltig und umfassten das gesamte Repertoire, das der Stasi zur Verf?gung stand. Sie hatten jedoch vielfach den Charakter psychologischer Kriegsf?hrung: ?Die Verwendung anonymer und pseudonymer Briefe, Telegramme, Telefonanrufe usw., kompromittierender Fotos, z.B. von stattgefundenen oder vorget?uschten Begegnungen? ist nur eines von mehreren Beispielen, das in der Richtlinie 1/76 erw?hnt wird. Von seinen Mitarbeitern erwartete das MfS, die ?Mittel und Methoden (...) sch?pferisch und differenziert anzuwenden, auszubauen und weiterzuentwickeln?. ?Hauptkr?fte? bei der Gegner-Zersetzung sollten laut Richtlinie die zahlreichen Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) sein.


Glossar
Literatur