Fritz Schmenkel (1916-1944)
Deutscher Antifaschist und sowjetischer Partisan

[schließen]

Fritz Schmenkel, am 14. Februar 1916 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Warsow bei Stettin (heute Warszewo in Polen) geboren, arbeitete als Landarbeiter und Tagel?hner und musste schon fr?hzeitig den Hauptteil des Lebensunterhaltes der Familie bestreiten. Sein Vater, ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus (NS), wurde 1932 in einer Auseinandersetzung mit der SA get?tet. Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers zog man Schmenkel als 20j?hrigen zum Reichsarbeitsdienst ein und im Dezember 1938 dann zur Wehrmacht. Dort erhielt er eine Ausbildung zum Kanonier. 1939 wurde er nach wiederholtem unerlaubtem Entfernen von der Truppe verhaftet und im Januar 1940 zu 18 Monaten Haft verurteilt. Nach dem ?berfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion meldete sich Schmenkel im Juli 1941 ?zur Bew?hrung? freiwillig an die Ostfront, im November 1941 desertierte er aus der Wehrmacht und schloss sich im Gebiet von Smolensk einer sowjetischen (wei?russischen) Partisaneneinheit an. Ab 1942 nahm er regelm??ig an deren Operationen teil, wobei er sich als Aufkl?rer bew?hrte.

Nach der Absolvierung einer Spezialausbildung, er bereitete sich auf Eins?tze im feindlichen Hinterland vor, geriet seine Einheit Ende Dezember 1943 in einen Hinterhalt, Fritz Schmenkel wurde verhaftet, enttarnt (hatte die Decknamen Iwan Iwanowitsch und Wanja) und im Februar 1944 von einem Kriegsgericht in Minsk zum Tode verurteilt. Am 22. Februar wurde das Urteil vollstreckt.

Als Schmenkel im Jahr 1964 posthum der Titel ?Held der Sowjetunion? verliehen wurde, gedachte man auch ihm in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) als antifaschistischen Widerstandsk?mpfer. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste die ?ffentlichkeit nur sehr wenig ?ber ihn. Im Rahmen der revolution?ren Traditionspflege spielte er nunmehr auch im Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) eine wesentliche Rolle. Vor allem aufgrund seiner T?tigkeit als ?Aufkl?rer? in Reihen der sowjetischen Partisanen wurde er im MfS als Held gefeiert und als Vorbild verehrt.


Glossar
Literatur