Josef Wissarionowitsch Stalin (1879-1953)
Generalsekret?r des ZK der KPdSU 1922 bis 1953 und ab 1946 Vorsitzender des Ministerrats, Diktator

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J. W. Stalin gilt als einer der gr??ten kommunistischen Staatsverbrecher, der im Kampf um Lenins Nachfolge alle politischen Konkurrenten ausschaltete und mit blutigem Terror, wobei er sich der Geheimpolizei ?Tscheka? bediente, eine pers?nliche Diktatur etablierte. Den Erhalt dieser Alleinherrschaft festigte er u.a. mit Zwangsumsiedlungen, Arbeitslagern (Gulags), ?S?uberungen? und der Errichtung eines Personenkultes. Seiner ?S?uberungspolitik?, besonders in den Zeiten von 1935 bis 1938 und 1947 bis 1952, fielen zahlreiche vermeintliche oder echte Gegner seiner Herrschaft zum Opfer. Obwohl nach seinem Tod in den meisten osteurop?ischen Staaten eine allm?hliche ?Entstalinisierung? erfolgte und der Erste Sekret?r des Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), Nikita Sergejewitsch Chrustschow (1894-1971) auf dem 20. Parteitag der KPdSU 1956 in seiner Geheimrede Stalins Verbrechen anprangerte und seinen Personenkult verurteilte, erfolgte die Abkehr vom Stalinismus in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) stockend. Hier wurde er bis dahin von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) als ?weiser F?hrer des Weltproletariats? gepriesen. Eine deutliche Distanzierung vom stalinistischen Terror von Seiten der SED blieb aus, stattdessen erfolgte eine Verschleierung der Ursachen f?r die Stalinisierung kommunistischer Parteien, offene Diskussionen dar?ber wurden nicht gef?hrt und schon im Ansatz unterbunden.

Mit dem Namen Josef Wissarionowitsch Dschugaschwilli wurde Stalin am 21. Dezember 1879 in Georgien geboren. Nach seinem Eintritt in das orthodoxe Priesterseminar in Tifilis besch?ftigte er sich erstmals mit marxistischen Schriften. Bereits 1898 trat er der ?Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands? (SDAPR) bei, ein Jahr sp?ter wurde er wegen revolution?rer Aktivit?ten aus dem Priesterseminar ausgeschlossen. Nach der Spaltung der SDAPR stellte er sich 1903 auf die Seite der von Lenin gef?hrten Bolschewiken (?Mehrheit?) und wurde kurz darauf nach Sibirien verbannt. Nachdem ihm 1904 die Flucht aus Sibirien gelungen war, organisierte er Raub?berf?lle f?r die Revolution?re, u.a. den ?berfall auf die Reichsbankfiliale von Tifilis, bei dem 250.000 Rubel erbeutet wurden Zwischen 1907 und 1913 wurde er mehrmals verhaftet, 1912 berief ihn Lenin ins ZK der Bolschewiken. Seit dieser Zeit benutzte er den Namen Stalin (?der St?hlerne?) als Pseudonym. Bis 1917 befand er sich wieder in sibirischer Verbannung, nach seiner R?ckkehr beteiligte er sich aktiv an der Macht?bernahme der Bolschewiken in Russland (?Gro?e Sozialistische Oktoberrevolution?). In den Jahren 1917 bis 1923 war er unter Lenin Volkskommissar f?r Nationalit?tenfragen und 1919 bis 1922 gleichzeitig f?r Staatskontrolle Ab 1922 brachte er dann als Generalsekret?r den Parteienapparat ganz unter seinen Einfluss und nutzte dieses Amt im Kampf gegen seine politischen Rivalen. Insbesondere nach dem Tod Lenins, der noch vor Stalins Machtbesessenheit gewarnt hatte, zeigte sich die Skrupellosigkeit mit der Stalin seine Machtstellung ausnutzte um seine Konkurrenten auszuschalten und jegliche innerparteiliche Opposition zu unterdr?cken. Unter dem Motto ?Sozialismus in einem Land? trieb er ab 1928/29 r?cksichtslos die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft und die rigorose Industrialisierung mit Hilfe von F?nfjahrespl?nen voran, Ma?nahmen die Millionen Menschen das Leben kosteten. Von 1934/35 bis 1938/39 vernichtete Stalin mit den ber?chtigten ?S?uberungen? (russisch: Tschistka?) alle potentiellen und vermeintlichen Gegner, er arrangierte Schauprozesse, mit Hilfe derer ehemalige Bolschewikenf?hrer und Parteimitglieder verurteilt und hingerichtet wurden. Danach hatte Stalin die absolute Macht in der Sowjetunion inne.

Trotz des Nichtangriffspakts von 1939 zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion kam es 1941 zum ?berfall auf die Sowjetunion. Stalin lie? sich w?hrend des ?Gro?en Vaterl?ndischen Krieges? zum Oberbefehlshaber der Roten Armee ernennen. Auf den Konferenzen in Teheran (1943) sowie Jalta und Potsdam (1945) konnte Stalin sein expansionistisches Machtstreben durchsetzen, die sowjetische Macht- und Einflusssph?re wurde auf Osteuropa ausgeweitet. Dies und sein aggressives Verhalten gegen?ber den ehemaligen Verb?ndeten f?hrten schlie?lich zum ?Kalten Krieg?. Er bestimmte damit ma?geblich die Nachkriegsordnung bis 1990 mit. Stalin starb am 5. M?rz 1953 in seiner Datscha in der N?he Moskaus.


Glossar
Literatur