Wachsschablonen-Vervielf?ltigung (Druckverfahren)

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Vervielf?ltigungsverfahren, bei der die Druckform aus einer Schablone besteht und mit dem es m?glich ist, ohne gro?en technischen Aufwand eine gr??ere Auflage einfacher Druckerzeugnisse (Texte und einfache Zeichnungen) herzustellen. In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) nutzten oppositionelle Gruppen dieses Druckverfahren ? neben der Methode der Ormig-Vervielf?ltigung ? um Flugbl?tter und Untergrundzeitschriften (Samisdat) zu vervielf?ltigen. Mit diesem Verfahren wurden beispielsweise auch die ?Umweltbl?tter? der Berliner Umwelt-Bibliothek (UB) und verschiedene Ausgaben des von der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM) herausgegebenen ?Grenzfall? gedruckt.

Bei dem Verfahren werden mittels Schreibmaschine oder Zeichenstift farbdurchl?ssige Durchbr?che in ein mit Wachs beschichtetes Papier geschaffen. Nur an diesen Stellen gelangt nach dem Einf?rben dann die Farbe auf das zu bedruckende Papier und es entsteht eine Kopie. Mithilfe einer Korrekturfl?ssigkeit k?nnen fehlerhafte Durchbr?che auf der Schablone auch wieder verschlossen werden. Der Druckvorgang kann manuell, mittels einfachen Handdruckger?ten oder elektrischen Druckmaschinen durchgef?hrt werden. Je nach Materialqualit?t k?nnen mit einer Schablone bis zu 2.000 Kopien angefertigt werden.

Vervielf?ltigungsger?te waren in der DDR ?u?erst selten und unterlagen einer strengen Genehmigungspflicht und ?berwachung, der private und unkontrollierte Besitz einer solchen Maschine war daher fast unm?glich und verboten. Neben der staatlichen Verwaltung und einigen Betrieben verf?gten nur kirchliche Einrichtungen ?ber derartige Technik. Zum Teil stellten sie diese den B?rgerrechtlern f?r ihre Arbeit zur Verf?gung. Druckfarbe und Wachsmatrizen mussten gr??tenteils heimlich aus der Bundesrepublik organisiert werden.


Glossar
Literatur