Jochen L??ig (geb. 1961)
B?rgerrechtler

[schließen]

Jochen L??ig, 1961 im erzgebirgischen Bockau geboren, legte 1980 sein Abitur ab und ging nach seinem Grundwehrdienst verschiedenen Besch?ftigungen nach, bis er 1983 in Halle ein Theologiestudium aufnahm. Er arbeitete in oppositionellen kirchlichen Friedensgruppen mit und wurde aufgrund provokanter politischer Aktivit?ten 1985 exmatrikuliert. Nach drei Jahren nahm L??ig sein Studium wieder auf, verlor aber nach Konflikten mit der s?chsischen Kirchenleitung sein Stipendium. Ohne Anstellung verdiente er sich als Stra?enmusiker.

Der von ihm mitbegr?ndete Arbeitskreis Gerechtigkeit (AKG) beteiligte sich an den Friedensgebeten in der Nikolaikirche. Wegen interner Querellen im Arbeitskreis wechselte er nach einiger Zeit zur Initiativgruppe Leben (IGL). Die Beteiligung an einer Flugblattaktion im Zuge der unangemeldeten Demonstration zum Luxemburg-Liebknecht-Gedenken am 15. Januar 1989 brachte ihm mehrere Tage Stasi-Untersuchungshaft ein.

L??ig organisierte auch ein Stra?enmusikfestival mit, das trotz Verbot am 10. Juni 1989 in der Leipziger Innenstadt stattfand und viel junge K?nstler anzog. Er hatte Gl?ck und wurde nicht wie viele andere Musikanten von der Volkspolizei verhaftet, er erhielt aber einen Strafbescheid ?ber 1.000 (DDR-)Mark wegen der Durchf?hrung einer nicht genehmigten Veranstaltung. Das Ministerium f?r Staatssicherheit (MfS) beobachtete ihn im Operativen Vorgang (OV) ?Trompete?. Im Herbst 1989 war er Mitbegr?nder und einer der Sprecher der B?rgerrechtsbewegung Neues Forum sowie Gesch?ftsf?hrer des Leipziger B?ros. Ein Jahr sp?ter wurde er als Vorsitzender der Fraktion B?ndnis 90/Die Gr?nen in die Leipziger Stadtverordnetenversammlung gew?hlt.

L??ig war bis 1991 auch als Bundessprecher im Neuen Forum t?tig. 1995 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 1998 erwarb er die Zulassung als Rechtsanwalt und wurde Mitarbeiter in einer Steuer- und Rechtsanwaltskanzlei.


Glossar
Literatur