Initiative Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung (IAPPA)

[schließen]

Die Initiative Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung (IAPPA) entstand im Mai 1987 aus dem deutschlandpolitischen Arbeitskreis Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung, der sich bereits 1986 innerhalb der Evangelischen Kirche in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gebildet hatte.

Die Initiativgruppe basierte auf einem gleichnamigen Antrag der in der Berliner Synode (Parlament der kirchlichen Selbstverwaltung) zur Abstimmung eingebracht wurde. Die Kirche sollte sich f?r eine Beendigung der Abgrenzung der DDR von ihren staatlichen Nachbarn durch uneingeschr?nkte Reisem?glichkeit einsetzen, weiterhin wurde eine Liberalisierung der g?ngigen Reisepraxis gefordert. Obwohl der Antrag abgelehnt wurde, zeigte er erhebliche Wirkung. Die Initiative l?ste eine innerkirchliche Diskussion ?ber das Tabuthema ?Mauer? und deren Folgen f?r Individuum und Gesellschaft aus, die auch in die ?ffentlichkeit ausstrahlte.

Die IAPPA unternahm zahlreiche Aktionen, um ihr Anliegen auch au?erhalb der Kirche zu verbreiten. Neben anderen Oppositionsgruppen beteiligte sich die IAPPA an der landesweiten Kontrolle der Kommunalwahl 1989 und deckte die Wahlf?lschung auf (vgl. dazu auch die ?Aktion Symbol? des Ministeriums f?r Staatssicherheit). Daraufhin formulierte die Initiative einen Vorschlag zum Dialog mit der SED, in dem eine Reformierung des Wahlsystems angestrebt wurde. Diesen Vorschlag verbreitet man auch im Juli 1989 auf dem Kirchentag in Leipzig. Im August 1989 riefen Vertreter der Initiative zur Bildung einer landesweiten politischen Organisation auf, um eine freie ?ffentliche Diskussion ?ber alle relevanten Fragen anzuregen. Einen Monat sp?ter ver?ffentlicht die Initiative mit dem ?Aufruf zur Einmischung in eigener Sache? und den ?Thesen f?r eine demokratische Umgestaltung in der DDR? den politischen Leitfaden zur Schaffung einer oppositionellen Sammlungsbewegung. Die politische Arbeit der IAPPA wurde dann in der B?rgerbewegung Demokratie Jetzt (DJ) fortgef?hrt.


Glossar
Literatur