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Freitag, den 27. Dezember 2024

Am Wochenende zwischen den Feiertagen hat das Museum im Stasi-Bunker bei Machern noch einmal geöffnet.

Kategorie: Pressemitteilung

Zwischen Weihnachten und Silvester besteht noch einmal die Möglichkeit, das Museum im Stasi-Bunker bei Machern zu besuchen. Ganz am Ende diesen Jahres, am 28. und 29. Dezember 2024, kann an beiden Tagen von 13:00 bis 16:00 Uhr die unterirdische Anlage der Leipziger Staatsicherheit besichtigt werden. Dann werden von 13:00 – 16:00 Uhr öffentliche Rundgänge durch den Bunker angeboten und im ehemaligen Kommandantenwohnhaus sind Sonderausstellungen zur Friedlichen Revolution zu sehen.

Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjährig, immer am letzten Wochenende im Monat, öffentliche Rundgänge durch den Bunker an. In diesem Jahr gibt es am 28. und 29. Dezember 2024 von 13:00 – 16:00 Uhr letztmalig die Möglichkeit zur Besichtigung. Das Außengelände mit allen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbständig erschlossen werden. Erwachsene zahlen 5,00 Euro und Ermäßigungsberechtigte 4,00 Euro.

Der Bunker – die ehemalige Ausweichführungsstelle (AFüSt) des Leipziger Stasi-Chefs – befindet sich inmitten des Naherholungsgebietes Lübschützer Teiche, 30 Kilometer östlich von Leipzig entfernt. Gut versteckt und getarnt als Ferienanlage wurde der Bunker von 1968-1972 heimlich gebaut und wurde unter strengster Geheimhaltung bis 1989 funktionsbereit gehalten. Hier sollte der Leipziger Stasi-Chef Gereral Manfred Hummitzsch zusammen mit seinem Führungsstab auch im Kriegsfall seine Arbeit als „Schild und Schwert“ der SED-Diktatur fortsetzen können. Dafür war an alles gedacht worden: Luftfilter, Notstromaggregate, Krankenstation, Nachrichtentechnik, Schlafräume, Küche usw. Insgesamt 100 Stasi-Mitarbeiter sollten im Falle eines Atomkriegs für sechs Tage die Funktionsfähigkeit des Apparates sicherstellen.

Der Bunker sollte der Stasi im Ernstfall auch dazu dienen, sämtliche Aktionen zur Niederschlagung einer Volkserhebung zu koordinieren. Wie eine Spinne im Netz hätte die Stasi von hier aus Ihre Tätigkeit im Bezirk Leipzig weiterführen können. Diese nach dem 17. Juni 1953 entwickelten Planungen wurden im Herbst ’89 aktiviert, die Liste für die Isolierungslager in Leipzig waren noch in der Nacht zuvor aktualisiert worden. Allein aufgrund der großen Anzahl mutiger und vor allem friedlich demonstrierender Bürger am 9. Oktober 1989 wurde dieser Plan keine Realität.

An beiden Tagen werden ebenfalls die Sonderausstellungen „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“ und „Leipzig auf dem zur Friedlichen Revolution“ präsentiert. Beide Ausstellungen erinnern an die Demonstrationen im Herbst ´89 die zum Sturz der SED-Diktatur und zur deutschen Einheit führten.

Die vereinseigene Ausstellung „Leipzig auf dem zur Friedlichen Revolution“ wird im Obergeschoss des ehemaligen Kommandantenwohnhaus gezeigt. Sie erzählt über die besonderen Ereignisse des politischen Widerstandes in Leipzig wie die entscheidende Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 oder die Besetzung der Stasi-Zentrale am 4. Dezember 1989 und erinnert gleichzeitig an unbekanntere Aktionen der Bürgerechtsbewegung.

Die von der Bundesstiftung Aufarbeitung erstellte Plakatausstellung „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“ wirft Schlaglichter auf die Jahre 1989 / 1990 und veranschaulicht den darauffolgenden Weg der Selbstdemokratisierung der DDR, der deutsch-deutschen Solidarität und der außerpolitischen Weichenstellungen bis hin zur Wiedervereinigung Deutschlands.

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