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Vortrag und Diskussion: „Wie viel SED steckt in der Linkspartei?“

Kategorie: Pressemitteilung

Anlässlich des 24. Jahrestages der friedlichen Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale lädt das Bürgerkomitee Leipzig am 4. Dezember 2013, um 19.00 Uhr, zu einer Diskussion über diese Frage in die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ein.

Am 9. Oktober 1989, dem Tag der entscheidenden Montagsdemonstration, schrieb ein mutiger Leipziger Bürger an eine Hauswand die Losung „SED und STASI sind bankrott“. Nur wenige Wochen später besetzten am 4. Dezember 1989 Montagsdemonstranten die Leipziger Stasi-Zentrale und entmachteten das Ministerium für Staatssicherheit und damit das „Schild und Schwert der Partei“. Denn den Akteuren der Friedlichen Revolution 1989/90 war bewusst, dass die SED ihre 40 Jahre währende Diktatur nur mit Hilfe dieser Geheimpolizei und deren menschenverachtenden Praktiken hatte durchsetzen und sichern können.

„Wer hätte 1990 gedacht, dass unsere Partei die drittstärkste politische Kraft der Bundesrepublik wird?“, verkündete Gregor Gysi als Spitzenkandidat der Linkspartei am Abend der diesjährigen Bundestagswahl im September. Sowohl Bündnis 90/Die Grünen als auch die SPD schlossen für die nächste Wahl eine Koalition mit der SED-Nachfolgepartei „Die Linke“ nicht mehr grundsätzlich aus. 1994 hatte die SPD noch einen Unvereinbarkeitsbeschluss gefasst. Eine Stasi-Mitarbeit galt lange Zeit als Ausschlussgrund für öffentliche Ämter oder eine Regierungsbeteiligung. Die Partei „Die Linke“, die sich aus der „SED“ über die „SED/PDS“ zur „PDS“ und schließlich zur „LINKSPARTEI.PDS“ entwickelte, wird heute in der öffentlichen Debatte zunehmend als ernsthafter Partner wahrgenommen.

Ist „Die Linke“ in den zurückliegenden Jahren wirklich eine „normale“ Partei geworden? Und stimmt die Behauptung, dass die Fokussierung auf die Stasi in der bundesdeutschen Öffentlichkeit und Erinnerungspolitik den Blick auf die SED als Hauptverantwortliche für jahrzehntelanges Unrecht verstellt? Diesen und anderen Fragen soll auf Einladung des Bürgerkomitee Leipzig e.V. anlässlich des 24. Jahrestages der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale nachgegangen werden. Wir laden Sie sehr herzlich zum Podiumsgespräch mit dem Regisseur und DDR-Bürgerrechtler Konrad Weiß, dem Redakteur der „Welt“ Uwe Müller und Tom Strohschneider, Chefredakteur „Neues Deutschland“, in den ehemaligen Stasi-Kinosaal ein. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Begrüßung: Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“

Einführungsvortrag: Konrad Weiß, Regisseur und DDR-Bürgerrechtler

Im Anschluss diskutieren:
Konrad Weiß, Regisseur und DDR-Bürgerrechtler
Uwe Müller, Redakteur „Die Welt“
Tom Strohschneider, Chefredakteur „Neues Deutschland“

Moderation: Christhard Läpple, ZDF-Hauptstadtstudio

 

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