Sie sind hier: Runde-Ecke-Leipzig.de / Presse

einzelne Meldung

Freitag, den 21. Dezember 2018

Am 29. und 30. Dezember 2018: Museum im Stasi-Bunker zwischen den Feiertagen geöffnet

Kategorie: Pressemitteilung

Am letzten Wochenende dieses Jahres lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. am Samstag und Sonntag, den 29. und 30. Dezember 2018, von 13.00 bis 16.00 Uhr zur Besichtigung des Museums im Stasi-Bunker in Machern ein. Die Sonderausstellung „Wir wollen freie Menschen sein!“ ist ebenfalls zu sehen.

Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjährig, immer am letzten Wochenende im Monat öffentliche Führungen durch den ehemaligen Stasi-Bunker an. In diesem Jahr kann er noch einmal am 29. und 30. Dezember 2018 von 13.00 bis 16.00 Uhr besichtigt werden. Erwachsene zahlen 5.00 Euro und Ermäßigungsberechtigte 4.00 Euro. Zu Beginn der Führung durch das unterirdische Bauwerk erhalten die Besucher in einem kurzen Einführungsvortrag erste Informationen zur Geschichte des Bunkers und über die Ernstfallplanung des MfS. Das Außengelände mit allen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbständig erschlossen werden.

Sonderausstellung „Wir wollen freie Menschen sein!“

Die neue Plakatausstellung „Wir wollen freie Menschen sein! Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953“ wird seit Juni 2018 im Museum im Stasi-Bunker präsentiert. Die Ausstellung erfolgt in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und zeigt, wie sich der Protest Berliner Bauarbeiter rasch zum Auslöser republikweiter Massenproteste entwickelte. In mehr als 700 Städten und Gemeinden, darunter auch in Leipzig, Bitterfeld und Umgebung, demonstrierten Menschen, wogegen sich die SED-Diktatur allein durch den Einsatz sowjetischer Truppen und Panzer zu helfen wusste. Für die Ausstellung wurden Bilder, unbekannte Fotos und Dokumente aus 25 Archiven ausgewählt.

Geheime Ausweichführungsstelle der Leipziger Stasi

30 km östlich von Leipzig, im Naherholungsgebiet „Lübschützer Teiche“, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Getarnt als Ferienobjekt der Wasserwirtschaft baute sich die Stasi hier ab 1968 heimlich ein Ausweichquartier für den Krisenfall. 1974 war die „Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig“ dann einsatzbereit und wurde unter strengster Geheimhaltung bis 1989 funktionsbereit gehalten. Der ca. 100 Mann starke Führungsstab um den Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch hätte seinen Dienstsitz aus der „Runden Ecke“ in Leipzig nach Machern verlegt, um auch im Falle eines Krieges oder einer Spannungsperiode seine Arbeit als „Schild und Schwert der Partei“ zur Sicherung der SED-Diktatur fortsetzen zu können. Dazu sollte genauso die flächendeckende Überwachung der Bevölkerung gehören, die im Ernstfall zur Errichtung von Isolierungslagern für Regimegegner geführt hätte, um auch „innerpolitische Spannungen lösen“ zu können. Zur Umsetzung der Pläne und Belegung der Ausweichobjekte einschließlich des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ´89 zum Glück nie.

Seit 1996 kann der Bunker als Museum besichtigt werden. Jedes letzte, geschlossen im Monat liegende Wochenende werden Samstag und Sonntag von 13.00 bis 16.00 Uhr öffentliche Führungen durch die Bunkeranlage angeboten. Die Termine für das Jahr 2019 finden Besucher auch auf der Website des Museums: www.runde-ecke-leipzig.de.

Der Pressemitteilung als PDF-Datei.