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Donnerstag, den 28. Oktober 2021

Das Museum im Stasi-Bunker hat am 30. und 31. Oktober 2021 geöffnet

Kategorie: Pressemitteilung

Am Samstag und Sonntag, den 30. und 31. Oktober 2021 ist das Museum im Stasi-Bunker bei Machern wieder für Besucher geöffnet. Von 13.00 bis 16.00 Uhr können Interessierte die Bunkeranlage besichtigen. Außerdem wird die Fotoausstellung „Aufbruch und Erinnerung - Eine fotografische Reise in den Osten Anfang der 1990er Jahre “ präsentiert.

Das Museum im Stasi-Bunker kann auch an diesem Wochenende wieder besichtigt werden. Das Museum wendet die 3G Regel an, so dass geimpfte, genesene oder getestete Besucher den Bunker besichtigen können. Weiterhin gelten allgemeine Hygienemaßnahmen, wie das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes, das Einhalten des Mindestabstands und die Kontaktdatenerfassung. Coronabedingt können sich die Gäste die unterirdische Anlage durch einen Rundgang mit einem Handout, das zur Information und zur Besucherzählung dient, erschließen. Mitarbeiter des Museums stehen an verschiedenen Orten für weitere Informationen bereit. Der Eintrittspreis beläuft sich auf 5,00 Euro pro Person. Ermäßigungsberechtigte zahlen 4,00 Euro pro Person.

Die ehemalige geheime Ausweichführungsstelle der Stasi ist seit 25 Jahren ein Museum im Leipziger Land

Inmitten des Naherholungsgebietes „Lübschützer Teiche“, etwa 30 km östlich von Leipzig, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Am Rande des beliebten Ausflugsortes in Machern baute die Stasi Ende der 1960er Jahre den Bunker als Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Der ca. 100 Mann starke Führungsstab um den Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch hätte hier auch im Falle eines Krieges seine Arbeit fortsetzen wollen.

Bis 1989 wurde die unterirdische Anlage funktionsbereit gehalten, um die geheimpolizeiliche Tätigkeit von dort aus weiterzuführen und auch im Fall eines Ausnahmezustandes den Machtanspruch des SED-Regimes aufrechterhalten. Die Planungen reichten von der weiten Überwachung der Bevölkerung bis hin zu vorbereiteten Isolierungslagern für Oppositionelle.

Zur Umsetzung der Pläne und Belegung der Ausweichobjekte einschließlich des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ´89 zum Glück nie. Die Initiative des Macherner Pfarrers Gottfried Süß führte im Dezember 1989 zur Entdeckung des ehemaligen Stasi-Bunkers. Die gerade erst gebildeten Bürgerkomitees aus Leipzig und Wurzen setzten sich frühzeitig für den Erhalt dieser Anlage als Gedenkstätte ein. 1996 wurde der Bunker dann erstmals zum Tag des offenen Denkmals als Museum geöffnet und kann seitdem regelmäßig besichtigt werden.

Fotoausstellung „Aufbruch und Erinnerung“ wird präsentiert

Im Besucherzentrum des Museums im Stasi-Bunker wird derzeit die Ausstellung der Soziologin und Fotografin Cordia Schlegelmilch gezeigt. Von 1990 bis 1996 führte sie eine außergewöhnliche Langzeitstudie zum gesellschaftlichen und politischen Umbruch in der DDR durch und interviewte ausführlich Menschen unterschiedlicher Milieus und Altersgruppen in Wurzen.

Begleitend dazu dokumentierte sie den Wandel fotografisch. Die Fotografien der Ausstellung „Aufbruch und Erinnerung - Eine fotografische Reise in den Osten Anfang der 1990er Jahre“ zeigen die Zeit des provisorischen Übergangs vom „Nicht-Mehr“ zum „Noch-Nicht“, geschlossene Gaststätten und Läden, neue Werbetafeln und Spuren vergangener Wahlkämpfe. Die Fotografien, die zeitgleich in Wurzen entstanden, sind eine Sammlung von Moment-Aufnahmen des Übergangs einer kleinstädtischen Gesellschaft der DDR in das Gesellschaftssystem der Bundesrepublik Deutschland. Gezeigt werden in dieser Ausstellung auch Motive aus anderen Städten, die Cordia Schlegelmilch auf der Suche nach „ihrer Stadt“, in der sie für ihre Studie bleiben wollte, im Sommer 1990 fotografiert hat.

Die Besichtigung dieser Fotoausstellung ist kostenfrei und noch mindestens bis zum Jahresende möglich.

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